ISBN-13: 9783484311916 / Angielski / Twarda / 1998 / 291 str.
Wie weit zeigen sich in aktuellen (schulischen) Texten gegenuber fruher veranderte Schreibmuster? Hat sich im Schreiben junger Menschen ein neuer Schreibstil zu etablieren begonnen, und wenn ja: Was konnen die Grunde dafur sein? Auf solche Fragen werden hier Antworten entwickelt und zu begrunden versucht. Ausgangspunkt sind Analyseergebnisse von Untersuchungen aktueller (schulischer) Texte von jungen Erwachsenen, die in ihrer Textstruktur eine Nahe zu (konzeptioneller) Mundlichkeit zeigen. Zur Kennzeichnung dieser Phanomene wird der aus der Musikwissenschaft entlehnte Begriff Parlando fur die Linguistik ubernommen. Ziel ist eine genauere Bestimmung der Parlando-Phanomene sowie deren Erklarung. Empirische Basis dafur bildet einerseits eine Sammlung von aktuellen Abituriententexten, die im Rahmen des Zurcher 'Sprachfahigkeiten-Projekts' erstellt worden ist. Zum anderen konnte ein historisches Textkorpus von Abiturarbeiten aus dem Zeitraum von 1881-1991 zusammengestellt und untersucht werden, um moglichen Sprachwandelphanomenen auf die Spur zu kommen. In einem ersten Teil wird das Merkmalsbundel dokumentiert und gedeutet, das mit dem Begriff Parlando gefat wird. Das fuhrt zum Ergebnis, in den Parlando-Phanomenen ein Indiz zu sehen fur eine Veranderung kommunikativer Grundmuster in der Schriftlichkeit. Der zweite Teil will Erklarungen fur die beschriebenen Sprachwandelphanomene im Bereich der Schriftlichkeit beibringen. Dafur werden uber die textlinguistischen Uberlegungen des ersten Teils hinaus sprachtheoretische und sprachgeschichtliche, aber ebenso sozialwissenschaftliche und bildungstheoretische Perspektiven entfaltet. Als Ergebnis wird am Textmuster Parlando ein soziokommunikativer Sprachwandel sichtbar, der seine Ursachen in verandertem Kommunikationsbedarf sowie in gewandelten Kommunikationsbedingungen und -bedurfnissen hat.