ISBN-13: 9783656740728 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 38 str.
Fachbuch aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Wortwahl "Polizeipanne," "Polizeiskandal" oder auch "Polizeiaffare" sind die Medien schnell bei der Hand. Da gibt es zwischen dem seriosen Journalismus und dem Boulevardjournalismus kaum einen nennenswerten Unterschied. Journalisten sind gegenuber der "sensationsgierigen Offentlichkeit" kaum bereit, die Untersuchungen zu Vorwurfen, die sich gegen die Polizei (allgemein) oder gegen einzelne Polizeibeschaftigte richten, abzuwarten. Es gilt nicht gerade selten das Prinzip "Vorurteil vor Urteil." Allerdings: Die Hinweise auf (vermeintlich) strafrechtlich relevantes Verhalten und/oder (vermeintlich) beamten-/disziplinarrechtlich zu wurdigendes Fehlverhalten kommen auch aus den Reihen der Polizei (offen, anonym). Uber die Motivlage der anzeigenden Person lasst sich mehr oder weniger spekulieren. Bereits nach den ersten Untersuchungen stellt sich oft genug heraus, dass die "Polizeipanne," der "Polizeiskandal" oder die "Polizeiaffare" lediglich eine voreilige Journalistenschelte war, woran allerdings teils Verantwortliche in vorgesetzten Polizeibehorden und (uber-)kritische Experten eine nicht unerhebliche Mitverantwortung tragen. Dieser Personenkreis kann offenbar gar nicht ermessen, welches Unheil er nicht nur fur die betroffenen Personen, sondern auch fur deren Familien anrichtet. Das Prinzip der Unschuldsvermutung als Teil des Rechtsstaatsprinzips gilt anscheinend nur eingeschrankt fur offentlich Beschaftigte und somit auch fur Polizeibeschaftigte. Auch ist festzustellen, dass beschuldigte Polizeibeschaftigte vorschnell "suspendiert" werden, wobei allerdings - nicht immer nachvollziehbare - Unterscheidungen vorgenommen werden. Denn die Unschuldsvermutung wird mal so und mal so ausgelegt, sodass der Verdacht entstehen kann, dass es eine "Unschuldsvermutung der 1. und der 2. Klasse" gibt.