ISBN-13: 9783639856323 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 124 str.
In der feministischen Bewegung ist eine Debatte darüber entbrannt, inwieweit es angemessen und sinnvoll ist, Frauen als Opfer zu bezeichnen. Das vorliegende Buch setzt sich mit der Kritik an Catharine MacKinnons feministischer Arbeit auseinander, einen „Opferfeminismus" zu propagieren, der Frauen auf ihren Status als passive Opfer beschränkt und damit Widerstand verhindert. Ich werfe die Frage auf, wie, warum und in welchem gesellschaftlichen Kontext „Opfer sein" überhaupt mit Passivität oder fehlender Handlungsfähigkeit in Verbindung gesetzt wurde. Wie wirkt sich insbesondere eine rechtliche Anerkennung von Frauen als Opfern auf ihre Handlungsmacht aus? Schränkt eine solche Sichtweise Handlungsmacht ein oder ist sie umgekehrt eine Voraussetzung und Stärkung von weiblicher Handlungsfähigkeit? Dabei ging es mir insbesondere darum, das Potenzial von MacKinnons theoretischem Ansatz für feministische Kämpfe zu erkunden, der seinen Fokus kompromisslos auf weibliche Viktimisierung legt.