ISBN-13: 9783531150444 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 230 str.
Das Ende des Staates zu verkunden hat im politischen und sozialwissenschaftlichen Diskurs Tradition, und so gilt staatliches Handeln seit der enttauschten Planungseuphorie der 1970er Jahre als Synonym fur Unzulanglichkeit und Ineffektivitat. Mit dem Siegeszug der neoliberalen Ideologie hat sich der Ton weiter verscharft. In der aktuellen Globalisierungsdebatte gilt der Staat zumeist als Verlierer in der Auseinandersetzung mit dem Markt um die Vorherrschaft auf den "Kommandohohen der Weltwirtschaft" und als Opfer sich naturwuchsig vollziehender Prozesse. Die vorliegende Studie widerspricht dieser Vorstellung und lasst sich von der Annahme leiten, dass der Staat ein wichtiger Akteur ist, dessen Strategien, Interventionsmanahmen und Regulierungen immer schon das Verhaltnis der Beziehungen zwischen Staat, Okonomie und Gemeinschaft pragen. In dieser Perspektive ruckt das Handeln des Staates in den Mittelpunkt des Interesses. Aber wie handelt der Staat? Um diese Frage zu beantworten, wird im Anschluss an die kritische Diskussion aktueller soziologischer Ansatze, die auf die Erklarung sozialen Handelns, sozialer Organisation und sozialen Wandels gerichtet sind, eine Theorie mittlerer Reichweite von State-Society Relations entwickelt. Sie ermoglicht es, die sozialen Mechanismen staatlichen Handelns zu identifizieren und tragt damit zur Erklarung staatlichen Handelns bei.