ISBN-13: 9783050063393 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 539 str.
ISBN-13: 9783050063393 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 539 str.
In der Offentlichkeit ist A. von Humboldt als Namenspatron der Berliner Universitat bekannt, als Amerikareisender, Verfasser naturwissenschaftlicher Arbeiten, des Reisewerks und des Kosmos, Diplomat und Kammerherr zweier preussischer Konige. Seine Korrespondenz mit Wissenschaftlern wurde zuganglich gemacht und ausgewertet. Was fehlt, ist ein Gesamtbild seines Briefwechsels mit bildenden Kunstlern. Es begann mit Kopien im Zeichenunterricht, es folgten Zeichnungen von Seekuhen, Orchideen, Vulkanen. Fruh kam Alexander von Humboldt zu der Einsicht, dass Illustrationen wertvolle Texterganzungen liefern. Zuruck von seiner Amerika-Reise, arbeitete er mit Joseph Anton Koch, Friedrich Wilhelm Gmelin und Gottlieb Schick zusammen, suchte Lesern die Physiognomik tropischer Landschaft durch Arbeiten von Rugendas, Berg, Bellermann nahe zu bringen. Auch Schinkel half. Humboldt kaufte fur die preussischen Museen und den Konig Bilder ein, wirkte als Vermittler bei Versteigerungen (u. a. zum Erwerb der Sammlungen Minutoli, Dorow, Koller), tauschte sich uber Landschaftsmalerei aus (Rumohr, Waagen). Sein Wirken als Kammerherr und Ordenskanzler des Ordens Pour le merite, Vermittler, Forderer, als Teil eines riesigen Netzwerk in einem fast 90-jahrigen Leben brachte ihn in Kontakt zu fast allen grossen Kunstlern und Kunstschriftstellern seiner Zeit. Die Autorin legt nach Auswertung von Archivalien und Veroffentlichungen eine umfassende wissenschaftshistorische Auswertung dieser Korrespondenz vor, einbezogen werden Beamte aus dem Kultusministerium und Kunstschriftsteller. Ausgehend von eigenen Zeichenversuchen arbeitete Humboldt mit Joseph Anton Koch, Wilhelm Friedrich Gmelin und Gottlieb Schick zusammen, deren Zeichnungen als Kupferstiche auf der Berliner Akademie-Ausstellung ausgestellt wurden und spater Humboldts Reisewerk schmuckten. Etwa ab 1825 sollten Moritz Rugendas, Albert Berg und Ferdinand Bellermann an der Neubearbeitung seiner Geographie der Pflanzen (1807) mitwirken, Humboldt wollte dem Leser die Physiognomik tropischer Landschaften optisch nahe bringen. Diesem Ziel widmete er sich auch als Berater preussischer Konige, vermittelte den Ankauf (vor allem) zeitgenossischer Kunstwerke und grosser Sammlungen, unterstutzte Siegfried Massmann aus sozialen Grunden, setzte Ignaz von Olfers als Generalintendanten der preussischen Museen durch. Als erster Ordenskanzler des Ordens Pour le merite korrespondierte er mit Kunstlern, die in den Orden aufgenommen wurden. Das Schlusskapitel ist dem Gelehrten als Modell u. a. fur Gemalde und plastischen Arbeiten gewidmet. Der Text endet mit der Versteigerung des Nachlasses und der Empfehlung, sich durch die Fulle des Materials zu Einzeluntersuchungen inspirieren zu lassen. "