ISBN-13: 9783640593804 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Handkes Kindergeschichte, erschienen im Jahr 1981 im Kontext der Tetralogie der Langsamen Heimkehr, beschreibt die Kindheit seiner Tochter Amina und den Beziehungsprozess der zehnjahrigen gemeinsamen Lebensgeschichte zwischen Vater und Tochter. Diese authentische Geschichte ist nicht nur die Geschichte der Tochter Amina, sondern gleichzeitig die des Vaters. Er erinnert sich an seine eigene Kindheit, reflektiert das Geschehen und sein Leben und letztendlich ist es die Geschichte der abgeschlossenen, wortlosen Gemeinschaft der Beiden, des Erschaffens eines gemeinsamen Erfahrungsraumes. Dieser ist gepragt von Selbststandigkeit und Abhangigkeit, von Individualitat und Gemeinschaft, von Bindung und Befreiung. Handkes Bekenntnis zum Mythos und mythisierendem Schreiben wird in der Kindergeschichte besonders deutlich. Nicht nur die Darstellung der authentischen Beziehung zwischen Vater und Tochter, die zu einem "mythischen Muster"1 wird, sondern auch die Darstellung von Raum und Zeit, der Wahrnehmung des Kindes und der wortlosen Gemeinschaft sind gepragt durch mythische Elemente und Erzahlstrukturen. Ziel dieser Arbeit soll zunachst die Annaherung an den Begriff "Mythos" sein, sowie im Folgenden das Aufzeigen dessen Bedeutung im Kontext Handkes. Formen des mythischen Erzahlens sollen anhand der Kindergeschichte gezeigt und verdeutlicht werden. Im Anschluss werden die sich extrem voneinander unterscheidenden und oftmals radikalen Beurteilungen dieser Literatur naher betrachtet: Manche Satze sind beladen mit Wortprunk, von Kunstanstrengung schwer gezeichnet, ihr Pathos bleibt Imitation, Kunstgewerbe ...].2 Sind die Vorwurfe der "linkshandigen Verabschiedung des kritischen Denkens"3, wie es Raddatz in der Zeit ausdruckte, oder Mythos als Symbol fur Gegenaufklarung, Irrationalitat, Irrealitat, Innerlichkeit und als et