ISBN-13: 9783486562569 / Niemiecki / Twarda / 1997 / 449 str.
Wie verhielten sich mittelstandische Unternehmer im Dritten Reich? Profitierten sie, wie oft gesagt wird, vom Nationalsozialismus und unterstutzten ihn tatkraftig? Am Beispiel der baden- und wurttembergischen Schuh- und Lederindustrie geht die Autorin diesen Fragen nach. Da die Betriebe stark von Im- und Exporten abhangig waren, hatten die Eingriffe der NS-Planungsbehorden oft existenzbedrohende Folgen. Beide Branchen, in denen Juden uberdurchschnittlich reprasentiert waren, waren in extrem hohem Mae der sogenannten Arisierung ausgesetzt. Etliche Unternehmer beider Branchen verweigerten die Umsetzung antijudischer Manahmen, selbst wenn dies der betrieblichen Entwicklung schadete. Erprete "Verkaufe" lehnten die meisten ab, zeigten sich also resistent gegen diese Folge nationalsozialistischer Weltanschauung und suchten den Entrechteten zu helfen. Einer der Unternehmer fand schlielich in Litauen, konfrontiert mit der Mord-Politik der Nationalsozialisten, zum entscheidenen Widerstand, der vielen Juden das Leben rettete. Da er fruh Mitglied der NSDAP geworden war, hatte er nach 1945 ein schwieriges Entnazifizierungsverfahren zu uberstehen. Auch dieses Nachkriegsgeschehen betrachtet die Autorin.