ISBN-13: 9783110234299 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 275 str.
Die Metonymie kann als ein grundlegender Konzeptualisierungsmechanismus aufgefasst werden, der sich in der alltaglichen Sprache niederschlagt Es liegt nahe, dass ein solcher Mechanismus, der die Kontiguitat zweier Konzepte hervorhebt, nicht ohne Wirkung auf die umgebenden Strukturen im Diskurs bleibt. Deshalb wurde anhand von Beispielausschnitten aus einem franzosischen Nachrichtenmagazin der bisher vernachlassigte diskursfunktionale Aspekt der Metonymie analysiert.
Zum einen kann Metonymie Diskurskontinuitat (als formale und konzeptuelle sukzessive Weiterfuhrung einer Entitat im Diskurs) unterstutzen: Beim Einsatz von Metonymien in Zusammenhang mit Anaphern geht es meist darum, durch die formale Fortfuhrung eines Ausdrucks und den Ruckgriff auf informationsstrukturell Gegebenes mittels der indirekten Referenz der Metonymie den Eindruck von Kontinuitat herzustellen. Zum anderen konnen einzelne Metonymien eine der Argumentation des Diskurses entsprechende Perspektive und damit Koharenz (als sinnvolle Verknupfung zwischen den einzelnen im Diskurs evozierten Konzepten) erzeugen. Wahrend eine koharenzstiftende Funktion auch fur die Metapher zu beobachten ist, bleibt die Herstellung von Diskurskontinuitat der Metonymie vorbehalten.