ISBN-13: 9783656513230 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 24 str.
ISBN-13: 9783656513230 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 24 str.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Philosophische Fakultat), Sprache: Deutsch, Abstract: "Eine Zierde fur den Verein" (1972), die uberarbeitete Fassung der ursprunglichen Textversion von 1931 mit dem Titel "Mehlreisende Frieda Geier," ist Marieluise Fleiers einziger Roman. In ihm wird uns eine alleinstehende junge Frau vorgestellt, die - anscheinend mit beiden Beinen fest im Leben stehend - sich in einer von Mannern dominierten Umgebung behauptet und unbeirrt einen selbst gewahlten Weg geht. Sie tragt mannliche Kleidung und einen mannlichen Haarschnitt. Aus mannlicher Perspektive betrachtet, sind ihre Blicke "nicht weiblich." In ihrer kleinstadtischen Umgebung wirkt sie "nicht einmal landlaufig schon." Mit ihrem grostadtischen Erscheinungsbild eckt sie uberall an und wird als Fremdkorper gesehen, der sich nicht in die erwarteten Verhaltensmuster einfugt. Als Handlungsreisende verdient sie ihren eigenen Lebensunterhalt. Sie ist daher nicht auf einen Mann als Ernahrer angewiesen. Ihrem Freund und Liebhaber Gustl Gillich gegenuber strebt sie ein partnerschaftliches Verhaltnis an, das auf ein wechselseitiges Geben und Nehmen gegrundet ist und in dem Liebe und Sexualitat einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Sie denkt an eine Beziehung ohne Uber- oder Unterordnungsschemata, die sich auf der Basis von Gleichberechtigung entwickeln und entfalten kann. Durch eine Heirat nach tradiertem Muster wurde sie sich in ein Abhangigkeitsverhaltnis begeben, das ihrem Freiheitsdrang zuwider laufen und ihren Bewegungsspielraum erheblich einschranken wurde. Die Ehe ist fur sie daher "der alte Karren, mit dem man nicht mehr fahren kann." Damit unterscheidet sie sich diametral von ihrem Partner, fur den die Ehe eine auf "okonomisches Verwertungsdenken" gegrundete Zweckgemeinschaft ist, in der Liebe zwar eine Rolle spielt, im wesentlichen aber der Mann das Sagen hat.