Literaturpreise: Geschichten – Geschichte – Funktionen.- Teil I: Feldforschung – Perspektiven und Mechanismen.- Literaturpreise als Forschungsgegenstand der Literaturwissenschaft.- Zu viel des Guten? Ein neuer Forschungsansatz zu Vielzahl und Vielfalt deutscher Literaturpreise.- Routinen des Lobens: Praxis und Poetik der Laudatio im literarischen Feld (Clemens Meyer in der Stiftung Buchkunst).- Epitexte als ritualisiertes Ereignis: Überlegungen zu Dankesreden im Rahmen von Literaturpreisverleihungen.- Teil II: Preise und ihre Autor*innen.- Die Nominierungen deutschsprachiger Autoren für den Literaturnobelpreis 1901–1966.- Der Cervantespreis als Symbol des politischen Übergangs: Im Namen des Autors, des Königs und des Ministeriums.- Die internationale Ökonomie der „besten Romane des Jahres“: Der Deutsche Buchpreis im Beziehungsgeflecht mit dem Prix Goncourt und dem Booker Prize.- Der Deutsche Buchpreis auf der Social Reading-Plattform LovelyBooks Wahrnehmung, Diskussion und Wertung.- Ein „sehr seltsamer Preis“: Das Amt des Stadtschreibers von Bergen zwischen Literaturpolitik und Literaturvermittlung.- Hörbuchpreise: Wertung und Kanonisierung akustischer Literatur.- „Mischkalkulierte Spielräume“: Doing literature am Beispiel des Preises der Literaturhäuser und seiner Verleihung an Nicolas Mahler (2015).- Teil III: Preise und ihre Namen(sgeber*innen).- Ein Literaturwettbewerb als Akt der Häresie: Der Ingeborg-Bachmann-Preis zwischen Politik, Literaturbetrieb und Medien.- „Es [ist] offenbar leichter, einen neuen Staat als eine neue Literatur zu gründen“: Der Adelbert-von-Chamisso-Preis als Konsekrationsinstanz.- Der Adelbert-von-Chamisso-Preis: Die Programmatik und das kontroverse Ende im Spiegel kultureller Wandel.- Alter Kontinent, neue Auszeichnungen: Literaturpreise im Zeitalter der Europäisierung.- Teil IV: Autor*innen und ihre Preise.- Wie ‚europäisch‘ ist der Literaturpreis der Europäischen Union?.- Gratulationen: Über W. G. Sebald und seine Literaturpreise.- Judith Hermann und der Kleist-Preis.- Vom Heine- zum Börne-Preis: Hans Magnus Enzensbergers paradoxe Konsekrationen.- „Alle großen Künstler sind überbewertet. Außer mir. ;-)“: Helmut Krausser und die Literaturpreise.- Anhang.- Personenregister.- Preisregister.
Prof. Dr. Christoph Jürgensen ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Literaturvermittlung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Dr. Antonius Weixler ist Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Neueren deutschen Literaturgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.
Das Ritual ‚Literaturpreis‘ führt mit den preisstiftenden Institutionen, Verlagen, Autoren, Medien, Literaturkritikern sowie Leser*innen alle wesentlichen Instanzen des literarischen Feldes zusammen und beeinflusst auf diese Weise auch aktuelle literarische Tendenzen. Preisverleihungen machen Prozesse sichtbar, die auf eine Nobilitierung bzw. Kanonisierung ästhetischer wie (literatur)politischer Wertmuster hinauslaufen. Der Band diskutiert diese Zusammenhänge durch Fallbeispiele zu Autor*innen, Preisen, Jurys oder Vergabeinstanzen ebenso wie durch grundsätzliche strukturelle oder typologische Perspektiven auf die vielfältigen Dimensionen der Literaturpreisvergabe.