ISBN-13: 9783050051093 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 302 str.
Mehrsprachigkeit ist kein literarisches Randphanomen: In allen literarischen Epochen, Gattungen und Traditionen gibt es mehrsprachige Texte. Besonders in der Literatur der Moderne gilt Mehrsprachigkeit als ein Kennzeichen hoher Sprachreflexivitat. Was aber ist literarische Mehrsprachigkeit? Wie lasst sie sich beschreiben und deuten? Mit welchen kommunikativen und asthetischen Zielen wird sie eingesetzt? Die Studie untersucht den Sprachwechsel als eine manifeste Form literarischer Mehrsprachigkeit an Elias Canettis "Die Stimmen von Marrakesch" und Ingeborg Bachmanns Erzahlung "Simultan." In Canettis Reiseaufzeichnungen werden durch den Sprachwechsel verschiedene Stimmen und wortliche Zitate erzeugt. Bachmanns "Simultan" erzahlt konsequent mehrsprachig und im standigen Sprachwechsel vom vakanten Ort der Muttersprache und von den Schwierigkeiten des Ubersetzens. Literarische Mehrsprachigkeit changiert stets zwischen Ubersetzung und Unubersetzbarkeit. Damit wirft sie nicht nur sprachasthetische, sondern auch sprachtheoretische Fragen auf. Als Antwort entwickelt die Studie eine Poetologie der Mehrsprachigkeit. Der anderssprachige Ausdruck wird zum Trager einer spezifischen, jeweils individuellen oder kulturellen Idiomatik, die sich der Ubersetzung entzieht.
Mehrsprachigkeit ist kein literarisches Randphänomen: In allen literarischen Epochen, Gattungen und Traditionen gibt es mehrsprachige Texte. Besonders in der Literatur der Moderne gilt Mehrsprachigkeit als ein Kennzeichen hoher Sprachreflexivität. Was aber ist literarische Mehrsprachigkeit? Wie lässt sie sich beschreiben und deuten? Mit welchen kommunikativen und ästhetischen Zielen wird sie eingesetzt?§Die Studie untersucht den Sprachwechsel als eine manifeste Form literarischer Mehrsprachigkeit an Elias Canettis Die Stimmen von Marrakesch und Ingeborg Bachmanns Erzählung Simultan . In Canettis Reiseaufzeichnungen werden durch den Sprachwechsel verschiedene Stimmen und wörtliche Zitate erzeugt. Bachmanns Simultan erzählt konsequent mehrsprachig und im ständigen Sprachwechsel vom vakanten Ort der Muttersprache und von den Schwierigkeiten des Übersetzens.§Literarische Mehrsprachigkeit changiert stets zwischen Übersetzung und Unübersetzbarkeit. Damit wirft sie nicht nur sprachästhetische, sondern auch sprachtheoretische Fragen auf. Als Antwort entwickelt die Studie eine Poetologie der Mehrsprachigkeit. Der anderssprachige Ausdruck wird zum Träger einer spezifischen, jeweils individuellen oder kulturellen Idiomatik, die sich der Übersetzung entzieht.