ISBN-13: 9783656069232 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Das Werk Heinrich von Kleists, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegenden Arbeit befat sich mit dem Zusammenspiel von Liebe und Gewalt in Heinrich von Kleists Werk der " Findling ." Um die Verknupfung von Gewalt und Liebe im "Findling" besser erfassen zu konnen, mussen die Begriffe "Liebe" und "Gewalt" differenziert werden. Gewalt bei Heinrich von Kleist bedeutet nicht ausschlielich physische Gewalt, sondern kann in vielerlei Formen auftreten ( Obwohl nach Gerhard Gonner Kleists Werke beispielhaft fur den literarischen Umgang mit "Gewalt" stehen konnten und durchaus den Vorstellungen der herkommlichen Gewaltansicht entspricht1 ). Alle Formen von Gewalt entspringen dem Zwang, sich gesellschaftskonform zu verhalten, Gewalt stellt einen Ausbruch aus diesem Konformismus dar. Gewalt bei Kleist, und dies wird im Findling deutlich, kann auch als Produkt einer Identitatsfindung stehen. So sucht Nicolo trotz seiner Aufnahme in die Familie Piachi seine wahre Identitat. Ginge es nach dem "Findling," so ware diese an Elvires Seite. Doch diese Position ist schon durch den alten Piachi besetzt. So mu der Findling ausweichen, zu Xaviera Tartini, doch auch diese kann ihm nur als Ersatzbefriedigung dienen. Im Verlauf der Novelle schaukelt die Gewalt zwischen Nicolo und Piachi hoch, es kommt zu jenem grausamen Ende, da kein Mitglied der Familie lebend ubersteht. Im Laufe der Novelle wandelt sich Gewalt von einer rein psychischen Komponente zur physischen Handlung, die ihr Ende in der Ubersprungsreaktion Piachis findet. Die Grausamkeiten, die in dieser Novelle sichtbar werden, sind initiiert durch personlichen Mangel aller beteiligten Personen, der sich auf andere Personen ubertragt, und somit auf diese Gewalt ausubt. Piachi findet keinen Familienersatz, Elvire verlor ihren wahren Liebhaber und Nicol