ISBN-13: 9783050046921 / Niemiecki / Twarda / 2009 / 257 str.
Nichts war mittelalterlichen Autoren wohl verbindlicher als die Heilige Schrift - warum musste der kanonische Text dennoch kommentiert werden? War es etwa ungenugend, was Moses und andere notiert hatten? Jenseits aller Uberlegungen zu Tradition und literarischer Form der Kommentare im allgemeinen geht es um die grundlegenden Fragen, warum den Autoren ein Kommentar zur Heiligen Schrift uberhaupt notwendig erschien und was es fur sie genau bedeutete, den Schopfungsbericht zu kommentieren. Die Arbeit nahert sich einer Antwort uber eine Rekonstruktion des Bildes von Moses als Autor der Genesis anhand von zum Teil unedierten Genesiskommentaren des fruhen und hohen Mittelalters. Es zeigt sich, dass die Autoren im Rahmen gemeinsamer Uberzeugungen ganz verschiedene Aspekte dieses Bildes in den Vordergrund ruckten. So verzahnt sich die Geschichte des Genesiskommentars mit einzelnen Facetten der allgemeinen Kultur- und Geistesgeschichte und es werden die besonderen, individuellen Attituden der Autoren sichtbar, ihr Selbstbild, wie es in den Kommentaren zum Ausdruck kommt. Auf dieser Grundlage analysiert die Arbeit das spezifische Verhaltnis der Autoren zu Autoritat und Offenbarung und wie es ihnen gelang, den dynamischen Wandel der Auffassungen uber die biblische Urgeschichte in den Denkstil der Epoche zu integrieren.