ISBN-13: 9783640154715 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 84 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,0, Universitat zu Koln, 104 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Funfzig Jahre lang, von der Publikation 1899 bis 1956, ist von The Awakening in Literaturwissenschaft, Literaturgeschichte und Literaturkritik kaum Notiz genommen worden. Eine irrationale Protagonistin, die bis in den Tod auf ihrer Identitat insistiert, dabei scheinbar nicht auf die "menschliche Herde" angewiesen ist und daruber dennoch nicht hysterisch oder psychotisch wird, stand ebenso im Widerspruch zum naturalisierenden viktorianischen Diskurs uber Weiblichkeit, wie die fiktionale Erkundung des Komplexes Kultur, Sexualitat und Tod Illusionen zu demontieren drohte, die als gesellschaftliches Fundament fungierten und bis heute fungieren. Dass diese konterdiskursive Infragestellung kulturerhaltender Ordnungsphantasmen zu einer massiven Verdrangung des Textes - nicht zuletzt unter dem Signum der Kulturversagung - gefuhrt hat, uberrascht kaum. Der Tenor zeitgenossischer Rezensionen bezeugt eine signifikante Ablehnung: " ...] it leaves one sick of human nature" (Awakening: 163), "its disagreeable glimpses of sensuality are repellent" (Awakening: 166), "gilded dirt" (Awakening: 167), "an essentially vulgar story" (Awakening: 168), "unhealthily introspective and morbid in feeling" (Awakening: 170), "unwholesome in its influence" (Awakening: 172). Es handelt sich dabei um viel mehr als nur um "vestiges of Victorian prudery" (Walker 1993: 141). Eine derart vehemente, mehr moralisch als asthetisch begrundete Ablehnung lasst vermuten, dass der Roman an neuralgische Punkte der Kultur wie auch der menschlichen Identitat ruhrt. Es geht um Fragen, die nicht gestellt werden durfen. Dass Nietzsche und Freud sich mit ahnlichen Reaktionen konfrontiert sahen, ist ebenso wenig ein Zufall wie die Tatsache, dass ihre Gedanken sehr produktiv fur die Interpretation des Textes genutzt werden konnen. Welche diskursiven