ISBN-13: 9783640251018 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 312 str.
ISBN-13: 9783640251018 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 312 str.
Klassiker aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: I.Von dem Unterschiede der reinen und empirischen Erkenntnis Da alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anfange, daran ist gar kein Zweifel; denn wodurch sollte das Erkenntnisvermogen sonst zur Ausubung erweckt werden, geschahe es nicht durch Gegenstande, die unsere Sinne ruhren und teils von selbst Vorstellungen bewirken, teils unsere Verstandestatigkeit in Bewegung bringen, diese zu vergleichen, sie zu verknupfen oder zu trennen, und so den rohen Stoff sinnlicher Eindrucke zu einer Erkenntnis der Gegenstande zu verarbeiten, die Erfahrung heit? Der Zeit nach geht also keine Erkenntnis in uns vor der Erfahrung vorher, und mit dieser fangt alle an. Wenn aber gleich alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anhebt, so entspringt sie darum doch nicht eben alle aus der Erfahrung. Denn es konnte wohl sein, da selbst unsere Erfahrungserkenntnis ein Zusammengesetztes aus dem sei, was wir durch Eindrucke empfangen, und dem, was unser eigenes Erkenntnisvermogen (durch sinnliche Eindrucke blo veranlat) aus sich selbst hergibt, welchen Zusatz wir von jenem Grundstoffe nicht eher unterscheiden, als bis lange Ubung uns darauf aufmerksam und zur Absonderung desselben geschickt gemacht hat. Es ist also wenigstens eine der naheren Untersuchung noch benotigte und nicht auf den ersten Anschein sogleich abzufertigende Frage: ob es ein dergleichen von der Erfahrung und selbst von allen Eindrucken der Sinne unabhangiges Erkenntnis gebe. Man nennt solche Erkenntnisse a priori, und unterscheidet sie von den empirischen, die ihre Quellen a posteriori namlich in der Erfahrung, haben. Jener Ausdruck ist indessen noch nicht bestimmt genug, um den ganzen Sinn, der vorgelegten Frage angemessen, zu bezeichnen. Denn man pflegt wohl von mancher aus Erfahrungsquellen abgeleiteten Erkenntnis zu sagen, da wir ihrer a priori fahig oder teilhaftig sind, weil wir sie ni