ISBN-13: 9783640213269 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 126 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universitat Erlangen-Nurnberg, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Christa Wolf wurde einmal aufgefordert, die Geschichte einer literarischen Arbeit zu erzahlen. Sie sollte auf all das eingehen, was jenes beliebige Werk generierte, sollte darlegen, woher sie den Stoff fur diese Arbeit nahm, welche Einflusse verarbeitet wurden, und - so legt Wolf selbst diese Anfrage aus - offen legen, wo der autobiographische Kern in dieser Arbeit zu finden, was also erfunden und was erlebt worden ist. Sie wurde dieser Anforderung bewusst nicht gerecht, statt dessen schrieb sie einen offenen Brief an ihren Auftraggeber, in welchem sie ihre Abweisung begrundete. In diesem "Uber Sinn und Unsinn von Naivitat"1 betitelten Schreiben von 1973 sind Wolfs Argumente neben ihrer Uberzeugungskraft gleichfalls aufschlussgebend uber ihre Motivation zum Schreiben selbst. So lehnt sie zum Beispiel jene Frage nach dem autobiographischen Gehalt mit dem "Hinweis ab, da sich die Muhe des 'Verarbeitens' nur lohnt, wenn sie nicht spater durch leichtfertiges Ausplaudern zunichte gemacht wird."2 Schreiben hat also fur Christa Wolf den Zweck, Erlebtes zu verarbeiten. Ferner lasst sich aus ihrer Arbeit ableiten, dass es eine durchaus mehr oder minder gewichtige autobiographische Dominante in ihrer Literatur zu geben scheint, die allerdings nur und genau in der Form der jeweiligen Arbeit ihren Sinn erfullt.