ISBN-13: 9783110556506 / Niemiecki / Twarda / 2021 / 790 str.
ISBN-13: 9783110556506 / Niemiecki / Twarda / 2021 / 790 str.
In Kenntnis der europaischen Romantradition schuf Wieland in seiner Biberacher Zeit neben seinen amtlichen Aufgaben den modernen deutschen Roman. Auf den an Cervantes' Don Quijote angelehnten Don Sylvio von Rosalva (1764) folgte die Geschichte des Agathon (1766/67), die neben Richardson und Fielding insbesondere Sternes digressive Poetik des Tristram Shandy aufnahm. Zugleich begrundete Wieland mit Musarion (1768) und dem Fragment gebliebenen Idris (1768) seine einzigartige Verserzahlungskunst. In ihr entwickelte er die im Titel von Musarion bereits angekundigte verlebendigende Philosophie der Grazien, wie er im Idris erstmals eine auf den Oberon vorausweisende Gattungsmischung von Heroischem und Komischem unternahm. Aus den Apparaten zu den einzelnen Werken lassen sich die virtuosen Verfeinerungen des unermudet zum Besseren arbeitenden Dichters verfolgen, von dem Goethe sagte: "Nur ein Wieland ...] sollte reimen."