ISBN-13: 9783486705102 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 414 str.
Die sowjetische Fuhrung war sich 1975 nach der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte ihres Erfolges sicher und feierte vor allem die Vereinbarungen uber vertrauensbildende Manahmen. Dass der Kreml die Sprengkraft der Schlussakte in puncto Burger- und Menschenrechte unterschatzt hatte und langfristig in einen bestandig wachsenden Zugzwang der Demokratisierung geriet, zeigt Yuliya von Saals Studie. Eine besonders starke Wirkung entfalteten die Interdependenzen zwischen der sowjetischen KSZE-Politik und der Innenpolitik der UdSSR in der Perestroika-Ara unter Michail Gorbacev. Der KSZE-Prozess ermunterte die zentrifugalen Krafte in der multiethnischen Sowjetunion, erweiterte den innersowjetischen Diskurs um das Thema "Menschenrechte" mit erodierenden Folgen fur die Staatsideologie und stimulierte die gesellschaftliche Kritik am System. Insbesondere beforderte er die Liberalisierungspolitik der Reformer in der KPdSU und sicherte diese international ab.