ISBN-13: 9783810017086 / Angielski / Miękka / 1996 / 480 str.
Werner Lindner untersucht die jugendliche Protestgeschichte in der Bundes republik Deutschland. Im Zentrum stehen die Krawalle der "Halbstarken," die Studenten-, Sponti-, Anti-AKW- sowie die Hausbesetzerbewegung am Beginn der 80er Jahre. Vor diesem Hintergrund relativ geschlossener, sozia ler Zusammenhange und Ereignisse pruft er abschliessend die starker di versifizierten Gewaltformen jugendlicher Gruppen in den achtziger Jahren. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings deutlich in dem Zeitraum zwi schen 1955 und 1975. Fur diesen Zeitraum leistet die Arbeit eine breit angelegte Rekonstrukti on der Ereignisse, der jeweiligen Kontexte, der zeitgenossischen sowie der kulturell symbolischen Folgewirkungen. Neben der Rekonstruktion der un terschiedlichen Dissidenz- und Protestformen Jugendlicher liefert sie erste Hinweise darauf, wie das in der Spatmoderne neuartige Spiel von Protest, kultureller Modernisierung und seine medial-stadtische Reprasentanz in der historischen Genese der Nachkriegszeit erschlossen werden kann. "Gewalt" sei kein einfach messbarer, "objektiver" Sachverhalt, sondern immer eine soziale Konstruktion der Beteiligten im engeren und weiteren Sinne. Gerade die Gewaltdiskussion der Gegenwart, die zwischen Ontologi sierung und Hysterisierung schwanke, erfordere einen historischen Rekurs. Eine dem Gegenstand angemessene Einschatzung "konnte nur insofern ge lingen, wie (Jugend)Gewalt innerhalb ihres je spezifisch historisch auf die je zeittypischen Rah gesellschaftlichen Kontextes und unter Rekurs menbedingungen, Diskurse, Erkenntnis- und Wissensdimensionen er folgt."(S.17) Es konne nicht um eine unreflektierte Euphemisierungjugend kulturellen Widerstands gehen, sondern Voraussetzung sei ein Interaktions verhaltnis, dem "Modi der Lebensbewaltigung" und Verarbeitungsformen der Realitat Jugendlicher vorgelagert seie