ISBN-13: 9783640601387 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universitat Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean Amery ging es in seinen zahlreichen Essays nie darum, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen. Viel mehr ging es ihm darum, das Zeitsymptomatische anhand seiner eigenen Erfahrung zu verdeutlichen. Er schrieb uber den Verlust des Selbstvertrauens unter der Folter, uber Heimatlosigkeit und das permanente Gefuhl der Entfremdung und vor allem uber die Erfahrungen des Judeseins," von jemanden, der sich selbst als Nicht-Juden" bezeichnet. In der vorliegenden Hausarbeit soll Jean Amerys Verhaltnis zum Judentum geklart bzw. dargestellt und sein schwieriges Verhaltnis zu dieser Glaubensgemeinschaft geschildert werden. Das schwierige, jedoch auch das interessante an dieser Betrachtung ist, dass Jean Amery zwar Jude war und von den Nationalsozialisten unter Hitler auch als solcher abgestempelt wurde, sich jedoch selbst nie als ein Jude gesehen hat und auch nichts mit diesem Glauben anzufangen vermochte. Dieses schwierige Verhaltnis und die Probleme, die sich daraus fur Amery ergaben, bilden einen Fokus, der hier durchleuchtet werden soll. Schon in seiner Jugend setzte sich Amery mit Jean-Paul Sartre auseinander. Er las unter anderem seine Abhandlung Reflexions sur la question juive," in der sich Sartre bedingungslos fur die Juden ausspricht und sich gleichzeitig offentlich gegen die Nationalsozialisten stellt. Sartre pragt unter anderem den Begriff des Judeseins," in dem sich Amery bald wiederfinden wird. Amery wird in dieser Hinsicht massgeblich von Sartre beeinflusst. Dieser Aspekt soll in an dieser Stelle noch einmal durch eine Gegenuberstellung beider Ansichten ausfuhrlich dargestellt werden. Auch die Ressentiments, die er sowohl gegen den Nationalsozialismus als auch gegen den judischen Glauben hegte, sollen naher erlautert werden. In mehreren Abhandlungen und Essays befasst sich Amery personlich mit der S