ISBN-13: 9783836653930 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 104 str.
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." (W. I. Uljanow, bekannt als Lenin). Dieses Zitat wird gerne genutzt, wenn institutionelle Regelungen, die das Verhalten von Menschen steuern, gerechtfertigt werden sollen. Halt es aber auch einer wissenschaftlichen Analyse stand? Die vorliegende Arbeit widmet sich dieser Frage und untersucht, welche Wirkungen bestimmte Institutionen auf vertrauensvolles Verhalten haben. Es soll analysiert werden, wie dieser institutionelle Einfluss gegebenenfalls auch die Uberzeugungen und Praferenzen von Menschen andert, die Vertrauen motivieren. Dabei wird Vertrauen als ein zentrales Organisationsprinzip zwischenmenschlicher Interaktionen angesehen. Die Arbeit bezieht sich insbesondere auf Kontexte, die in der Okonomie von groer Bedeutung sind und unterzieht die okonomische Sichtweise menschlichen Verhaltens mit Hilfe psychologischer Erkenntnisse einer kritischen Betrachtung. In diesem Zusammenhang wird Bezug genommen auf die in der Institutionenokonomie getroffenen Modell-Annahmen uber menschliche Verhaltensweisen, die auf Rationalitat und Eigennutz basieren. Institutionen sind ein zentrales Element der okonomischen Theorie, sie bestimmen die "Spielregeln," indem sie Anreize setzen, das Verhalten der Akteure koordinieren und selektieren. Mit Hilfe der Sozialpsychologie konnen diese stark vereinfachten Annahmen prazisiert werden. Neue Entwicklungen in der Verhaltensokonomie, die auf Erkenntnissen der Kognitiven - und der Sozialpsychologie beruhen, weisen daraufhin, dass Institutionen noch weitere Funktionen haben - sie gewahren Informationen uber ergebnisrelevante Ablaufe, ermoglichen Attributionsprozesse und beeinflussen die Praferenzen der Beteiligten. In Anbetracht des aufgefundenen Zusammenhangs zwischen dem intrinsisch motivierten Vertrauen der Individuen einer Gesellschaft, ihrem okonomischen Wohlfahrtsniveau und der Existenz von Demokratie, scheint diese Untersuchung von besonderer Aktualitat.