ISBN-13: 9783110239140 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 340 str.
Das Fritz-Haber-Institut, vor hundert Jahren als Kaiser-Wilhelm-Institut fur physikalische Chemie und Elektrochemie gegrundet, gehort zu den traditionsreichsten und renommiertesten Instituten der Max-Planck-Gesellschaft. Zahlreiche Nobelpreistrager haben an ihm gewirkt und bis heute wird dort wissenschaftliche Spitzenforschung betrieben. Daruber hinaus ist das Institut aber nicht nur ein Ort wissenschaftlicher Exzellenz und Produktivitat gewesen, seine hundertjahrige Geschichte ist auch auch aufs engste mit der deutschen Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert verknupft. So spielte es eine zentrale Rolle in der deutschen Giftgasforschung und der chemischen Kriegsfuhrung des Ersten Weltkrieges. In den Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war es besonders von den rassistischen Vertreibungsmassnahmen betroffen und firmierte als nationalsozialistischer Musterbetrieb . Schliesslich musste es sich wahrend des Kalten Krieges in der Frontstadt Berlin behaupten.
Anlasslich seines hundertjahrigen Grundungsjubilaums wird in der vorliegenden Publikation, als Ergebnis eines dreijahrigen interdisziplinaren Forschungsprojekts, die gleichermassen glanzvolle wie widerspruchliche Geschichte des Instituts dokumentiert und ein exemplarischer Einblick in die moderne Wissenschaftsgeschichte mit ihren Wechselwirkungen zu Gesellschaft und Politik gegeben.
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Dieses Werk anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Fritz-Haber-Instituts, vormals Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie, umfasst die wissenschaftliche und institutionelle Geschichte des Instituts von dessen Gründung 1911 als eines der ersten beiden Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, über die Benennung nach seinem Gründungsdirektor 1952 und die Eingliederung in die Max-Planck-Gesellschaft, bis zur Gegenwart. Die richtungsweisende Forschungsarbeit des Instituts für die Physikalische Chemie und Chemische Physik wurde von sieben Nobelpreisträgern begleitet.