ISBN-13: 9783638681872 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 80 str.
ISBN-13: 9783638681872 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 80 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Franzosisch - Literatur, Note: 1, Ruhr-Universitat Bochum (Romanisches Institut), Veranstaltung: Tragodie und Macht im franzosischen 17. und 18. Jahrhundert, 47 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ab 1635 bezog Corneille die Politik in seine Stucke mit ein. Wahrend er im "Cid" noch den nur an seinem Gluck interessierten und aufsassigen Rodrique das vom Konig - und wie auch im wahren Leben von Richelieu - nicht erwunschte Duell abhalten lie, schien "Horace" vier Jahre spater die Allmacht des Staates und die damit einhergehende absolute Sich-Unterwerfung dieser Macht zu zelebrieren. Es ist aus heutiger Sicht erstaunlich, dass "Horace," mit der darin von Camille nicht gerade sparsam geauerten Staatskritik, Richelieu nicht nur gewidmet, sondern von diesem die Auffuhrung auch genehmigt wurde. Die fur den Leser unserer Zeit logische Denk- und Handlungsweise der Camille wird namlich kaum vom Freispruch fur Horace am Ende des Stuckes anders gewertet als zu Beginn. Versetzt man sich allerdings in die Entstehungszeit des Stuckes und betrachtet man die politischen sowie gesellschaftlichen Tugenden und Richtlinien vor dem geschichtlichen Hintergrund, so ist es gut moglich, dass eine abschreckende Schlussszene Camilles Wortgewalt zunichte macht. Nach eingehender Beschaftigung mit "Horace" wird aber deutlich, dass sich Corneille anhand der Figur der Camille durchaus ein kritisches Sprachrohr geschaffen hat, das auch auf entsprechendes Gehor stoen konnte. Dazu ist es besonders wichtig, nicht nur die historischen und politischen Hintergrunde zu erforschen, sondern auch die Zuschauerperspektive zu definieren. Ein Blick in die Forschungsliteratur zeigt, dass die Meinungen uber die Aussage des Stuckes gespalten sind. So sieht Jaques Maurens in Corneille einen getreuen Ideologen Richelieus und dessen Staatsidee. Dementgegen stufen Werner Krauss und Bernard Dort Corneille als einen Vertreter des Bu