ISBN-13: 9783656706922 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 20 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Proseminar "Das Nibelungenlied," Sprache: Deutsch, Abstract: Im Nibelungenlied verbinden sich heroische Traditionen mit den hofisch-gesellschaftlichen Vorstellungen der Zeit um 1200. So finden sich auf der einen Seite die Strengen Normen und Gepflogenheiten der hovescheit. Die Personen sind hier stets auf korrektes und zuvorkommendes Verhalten bedacht, man hat stets die eigene Vorbildlichkeit untere Beweis zu stellen, sei es im Bezug auf "Kleidung, in der Rede, im Verhalten gegenuber Frauen in den Tischsitten und selbst bei den einfachsten alltaglichen Handlungen." Sollte man sich hier eine Verfehlung leisten, wirkt sich das negativ auf die personliche ere, das Ansehen, aus. Auf der anderen Seite stehen heroische Ideale. Nach deren Ansicht begrundet sich die ere und auch der Machtanspruch einer Person nicht nur auf fehlerfreiem Verhalten, sondern auf personlicher Starke und Leistung. Diese kann der Held durch das Bestehen von Herausforderungen und Vollbringen von Heldentaten, wie beispielsweise das Erlegen eines Drachen oder Ahnliches, unter Beweis stellen. Die hofischen Ideale befinden sich stets in einem "Zustand der Gefahrdung" durch alternative, "unhofische" Handlungsmotive wie eben das Heroische. Von Interesse ist hier nicht nur der reine Gegensatz beider Sichtweisen, sondern vielmehr das "Durchdringen des Hofischen mit dem Nichthofischen." Mit diesem Thema beschaftigt sich auch die folgende Arbeit. Inwiefern wirken im Nibelungenlied sowohl hofische als auch heroische Motive? Ist eine der beiden Seiten dominanter als die andere? Sind bei verschiedenen Personen in der Geschichte verschiedene Tendenzen hin zum Hofischen oder eher Heroischen zu erkennen? Und aus welchem Grund werden die beiden Erzahltraditionen miteinander vermischt? Diese Fragen sollen in den folgenden Ausfuhr