ISBN-13: 9783656457114 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universitat Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 1811 erschienene Novelle "die Verlobung in St. Domingo," von Heinrich von Kleist, spielt vor dem Hintergrund der Revolution auf Haiti. Durch eine, seit 1790, ausfuhrlich stattfindende Berichterstattung, uber die Verhaltnisse auf Haiti, sind nicht nur Kleist, sondern auch seine Leser weitestgehend informiert. Die Erzahlung von Kleist ist aber keineswegs eine historische, sondern vielmehr aufgegriffenes historisches Material zur literarischen Inszenierung eines Kampfes, bei dem es um komplizierte Beziehungen zwischen Geschlechtern, Rassen und Klassen geht. So ist Kleists Novelle auch haufig das Verhaltnis von Liebe und Politik:1 "Schwarze sind dabei, Weie zu vernichten, Neger Franzosen, Sklaven ihre Herren, Kolonisierte die Kolonisten, Untere Obere, Guerilleros Angehorige einer regularen Armee, Mandate Gesetze, die Barbarei die Zivilisation, die Franzosische Revolution ihre Kinder und die 'Kinder' die 'Eltern', vor allem aber, in einem 'Haus', in dem die 'Wildnis' herrscht, nicht-weie Frauen weie Manner."2 Die altere Forschung setzte Kleists Position unmittelbar mit dem Erzahler gleich, heutzutage ist es jedoch unstrittig, dass in dieser Novelle vom Erzahler eine konservative und gelegentlich rassistische Perspektive eingenommen wird, die nicht ausschlielich identisch ist mit der des Autors.3 ...] 1 Vgl. Uerlings, Herbert: Poetiken der Interkulturalitat. Haiti bei Kleist, Seghers, Muller, Buch und Fichte, Tubingen 1997, S. 13. 2 Ebenda. 3 Vgl. Uerlings, Herbert: Preuen in Haiti?; In: Kreutzer, Hans Joachim: Kleist Jahrbuch 1991, Stuttgart 1991, S. 187.