ISBN-13: 9783638842990 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 36 str.
ISBN-13: 9783638842990 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Literaturwissenschaft, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: An Clemens Brentanos Geschichte vom braven Kasperl und dem schonen Annerl" ladt besonders das Motiv der Ehre, das sich durch die ganze Erzahlung zieht, zur Untersuchung ein. Heute definiert man die Ehre folgendermassen: Ehre, in einem grundsatzlichen Sinn die dem Menschen zustehende Achtung; im gesellschaftsbezogenen Rahmen die Wertschatzung der eigenen Person (die zur Einhaltung gesellschaftlicher Normen und Konventionen verpflichtet)." In der Erzahlung Brentanos jedoch muss differenziert werden, da der Ehrbegriff dort in verschiedenen Aspekten eine Rolle spielt. Kasperl ist ein Beispiel fur einen vom militarischen Ehrbegriff geleiteten Soldaten. Dieser Ehrbegriff ist einseitig und unbiegsam, starr und lasst keine Freiheit, kein Wagnis und keine Moglichkeit zur Verantwortung zu, vielmehr wird er identifiziert mit dem Begriff blosser Pflichterfullung und militarischen Gehorsams. Kasperl beharrt auf seiner Ehre, die er letztendlich hoher als sein Leben achtet. Auch Annerl, seine Verlobte, ersucht Steigerung ihres Ansehens. Sie stirbt, weil sie auch in der Stunde der Verlassenheit noch den Schein wahren will. Lieber geht sie in den Tod, als dass sie den Namen des Vaters ihres Kindes preisgibt, lieber gibt sie sich selbst auf, als dass sie ihren Stolz und ihre Ehre verliert. Sie verkorpert den burgerlichen Ehrbegriff, ist eine von der Schonheit irregefuhrte, die sich in die grosse Welt verdingt. Bei der Grossmutter dagegen stellt sich die Frage, ob sie fur sich uberhaupt einen Ehrbegriff hat. Sicherlich konnte man anmerken, sie reprasentiere den religiosen Ehrbegriff, doch ist nicht geklart, ob es religiose Ehre tatsachlich gibt. Ist nicht vielmehr der Ehrbegriff eine Erfindung der Moderne? Spiegelt er nicht v"