ISBN-13: 9783531158372 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 206 str.
Franz Hamburger Die offentliche Diskussion uber Schulen und Bildung setzt seit den PISA-Studien deutliche negative Akzente; uberwiegend werden Vorzuge der Schulen in an- ren Landern thematisiert. Die fachliche Auseinandersetzung hebt Leistungen und Versaumnisse gleichermassen hervor, betont allerdings in besonderem Masse den Reformbedarf. Einen Schwerpunkt der Diskussion bildet dabei die soziale Sel- tivitat des Bildungssystems. Unabhangig davon, ob die offentliche Klage uber die Selektivitat der Schule und die Benachteiligung insbesondere von Kindern mit Migrationshintergrund mehr ist als die Beschworung einer der Grundlagen der sozialen Demokratie (Chancengleichheit) und die politische Diskussion als Ersatzhandlung fur strukturelle Schulreformen anzusehen ist, stellt sich die F- ge, wie Schulen padagogisch konstruktiv mit Ungleichheiten und ungunstigen Ausgangssituationen umgehen. Diese Frage stellt sich insbesondere im Hinblick auf Schulen in Stadtteilen mit besonderen Belastungen, mit Entwicklungs- darf, mit sozialen Brennpunkten oder wie die Bezeichnungen auch sein - gen. Aufmerksam wird die Offentlichkeit auf solche Schulen in der Regel nur dann, wenn die Probleme und Konflikte eskalieren (Rutli-Schule-Syndrom). Padagogisch von besonderem Interesse sind diese Schulen, wenn sie Pr- lembelastungen als konkrete Aufgaben fur ihre padagogische Arbeit definieren, also sowohl eine gute Schulatmosphare schaffen als auch Schulerfolg fur ihre Schuler und Schulerinnen ermoglichen. Wie solche Konstellationen aussehen, wurde bei einer Tagung des Zentrums fur Bildungs- und Hochschulforschung an der Johannes Gutenberg-Universitat Mainz am 6. Juli 2007 diskutiert. Bei der Beantwortung der Frage, was gute Schulen unter ungunstigen Bedingungen auszeichnet, sind verschiedene F- schungsstrange zu berucksichtigen."