ISBN-13: 9783656112563 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 30 str.
ISBN-13: 9783656112563 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 30 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat des Saarlandes, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Kellers Novelle "Romeo und Julia auf dem Dorfe" entfaltet sich vor dem Hintergrund eines realen Falls vom gemeinsamen Selbstmord eines jungen Liebespaars, der dem Autor durch einen Zeitungsartikel bekannt wurde. Zur literarischen Aufarbeitung dieses Stoffs wahlte Keller einen Titel, der dem Leser den Ausgang der Erzahlung von vorne herein ersichtlich macht und Anklang findet an das klassische Liebesdrama der Weltliteratur. Ahnlich wie bei Shakespeares Tragodie wird auch in Kellers Novelle die Geschichte einer unglucklichen Liebe erzahlt, die ihr Ende im Tod des jungen Paares findet. Im Gegensatz aber zu Romeo und Julia, wo ungluckliche Umstande den Plan zum gemeinsamen Gluck in den Weg zum Untergang verkehren, entscheiden sich Sali und Vrenchen ganz bewusst zum gemeinsamen Freitod. Die Problematik von Kellers Hauptfiguren, die aus dem bauerlichen Milieu seiner Zeit stammen, ist von der des Shakespeareschen Liebespaares weit entfernt. Sali und Vrenchen entwickeln nach und nach den Selbstmordgedanken, der beiden als einzige Befreiung aus ihrer hoffnungslosen Lage erscheint. Es wird sich jedoch zeigen, dass diese Lage objektiv gesehen keineswegs so aussichtslos ist, dass sie den Tod als einzig mogliche Rettung hatte nach sich ziehen mussen. Vielmehr wird sie es erst durch gesellschaftliche Zwange und Idealvorstellungen, die beiden Liebenden inne wohnen und denen sie hochste Prioritat einrau-men. Aus diesem Grund mussen bei der Betrachtung der Ursachen fur den Selbstmord vor allem gesellschaftliche Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Sali und Vrenchen wird der ubliche und fur sie einzige Weg zum Gluck von ihren Vatern verstellt, dennoch werden ihnen durchaus Alternativen angeboten, die sie allerdings aufgrund ihrer besonderen Ideale ausschlagen mussen. Es stellt sich also die Frag