ISBN-13: 9783656176060 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich bin nicht zum tragischen Dichter geboren, da meine Natur konziliant ist" - so formuliert Goethe am 31. Oktober 1831 gegenuber Zelter seine Einstellung zum "Meisterstuck der Dichtung," dem Drama. Zuvor hatte er schon einmal geauert, jeder Versuch, eine "wahre Tragodie" abzufassen, komme gar einer Selbstzerstorung gleich. So ist sein Faust auch das einzige Werk, das von ihm als Tragodie gekennzeichnet ist. Dennoch ist so manches Spielstuck, vom ubrigen Werk einmal ganz abgesehen, durchaus tragisch, auch wenn die Vorstellungen uber die Klassifizierung oft auseinandergehen: man denke etwa an Clavigo, Egmont, Torquato Tasso. Und eine Instanz wie Schiller attestierte schon am 12. Dezember 1797 allen seinen Dichtungen "die ganze tragische Gewalt und Tiefe, wie sie zu einem vollkommenen Trauerspiel hinreichen wurde." An weiteren Auerungen des Meisters bezuglich seiner theoretischen Betrachtungsweise mangelt es nicht; seine produktionsasthetischen Reflexionen sind zwar seltener, aber keineswegs unerheblich. Insofern kann vielleicht als neuerlicher Versuch, Goethes dramatische Dichtungen zu beleuchten, die Perspektive des theoretisch-praktischen Vergleichs eingenommen werden. Wie lassen sich die eloquenten Forderungen nach Dichtkunst, Asthetik und Wahrheit interpretieren, besonders im Hinblick auf ihre praktische Verwirklichung? Wie wirkt die Kritik und Aufnahme vergangener sowie aktueller Theorie und Praxis auf den Schaffensprozess ein? Will man diese Fragen zufriedenstellend beantworten, ist keineswegs geraten, die Aussagen durchweg auf ihre praktische Applizierung herunter zu biegen. Vielmehr sollten bei der Betrachtung von Entwicklungslinien Geniestreiche und Irrwege gleichermaen beachtet werden, auch wenn sie sich bei der Analyse manchmal als storrisch erweisen. Nur wenn ma