ISBN-13: 9783656011873 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 64 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Erich Kastner ist einer der bekanntesten deutschen Autoren, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Verse von ihm wie "Es gibt nichts Gutes, auer: man tut es " sind quasi sprichwortlich geworden. In den letzten Jahren scheint er jedoch etwas zu verschwinden. Als das ZDF 2004 nach den "100 Lieblingsbucher der Deutschen" suchte - so wenig verlasslich das Ermitt-lungsverfahren auch sein mag -, fanden sich zwar viele Kinderbucher unter den Favoriten, nicht jedoch die Kastners. Auch in der stark polarisierten Forschung der letzten 30 Jahre findet ein Loslo-sen von der ehemaligen 'Uberfigur' der deutschsprachigen Kinderliteratur statt. Diesbezugliche Kritik von Teilen der Forschung bezieht sich wiederholt auch auf das Geschlechterverstandnis, das in Kastners Romanen fur Kinder deutlich wird. So resumiert Andreas Drouve in seiner Dissertation, " d]ie Grenze der Toleranz des fragwurdigen Satirikers ist erreicht, wenn es - wie ge-sehen - um sexuell Andersartige, um selbstbewusste und emanzipierte Frauen ...] geht." Marianne Baumler kritisiert beispielsweise Kastners "altruistische s] Mutterideal ...], das sich in Varianten schwarz-wei und ungebrochen durch alle Romane zieht" . Ahnlich argumentieren Dorothee Markert und Gundel Mattenklott, in Teilen auch Susanne Haywood. Auch Kastners Vaterbild wird kritisiert. So seien die Vater in seinen Romanen fur Kinder stets tot oder lieen ihr Kind allein. Auftrieb hat dieser Forschungsstrang vor allem durch die un-geklarte Vaterfrage in der eigenen Biografie des Autors - Hausarzt oder Emil Kastner - und die sehr enge Beziehung zur Mutter, Ida Kastner, erhalten. Die Kritik an Erich Kastners Geschlechterbild geht haufig mit einem autobiogra-phischen Interpretationsansatz einher. Die Frage, die ich mit dieser Arbeit be-antworten mochte, ist allerdings, ob das Geschlechterbild Kastners wirklich so einseitig