Grenzland Gibraltar - Verflechtungen und Entflechtungen: die kulturellen Beziehungen zum spanischen Hinterland - Leben im begrenzten Raum - Being british in Gibraltar - Nationalismus und Ethnizität - Schmuggel und Identität - Vom sephardischen Yanito zum gibraltarianischen Juden - Eine Ethnographie der Grenze
Dr. Dieter Haller ist Dozent für Ethnologie und Forschungsleiter an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder. Er habilitierte sich dort bei Prof. Dr. Werner Schiffauer.
Der Nationalstaat und seine Grenzen erleben im Kontext der europäischen Einigung eine tiefgreifende und grundlegende Umgestaltung. In der vorliegenden Ethnographie werden die Effekte dieser Transformation auf die Kultur und Gesellschaft eines EU-Territoriums untersucht, das maßgeblich durch eine doppelte Grenzlage geprägt ist: die britische Kronkolonie Gibraltar mit der EU-Außengrenze zu Marokko und der EU-Binnengrenze zu Spanien.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen:
- die Transformation von Grenzen und Grenzgesellschaften innerhalb der Europäischen Union
- die veränderte Rolle der europäischen Nationalstaaten
- die Bedeutung staatlicher Grenzen für die Methodologie und die Theoriebildung der Ethnologie, insbesondere für die Konzeption der zentralen Kategorien der Kultur, der Gesellschaft, der Identität und der Nation.