ISBN-13: 9783810028846 / Niemiecki / Miękka / 2000 / 274 str.
Dieses Buch handelt von einem Phanomen, das in der seit bald vierzig Jahren immer wieder neu aufgenommenen Debatte um das sogenannte lebenslange Lernen systematisch zu kurz kommt, wenn nicht gar ausgeblendet wird: vom Fernbleiben von erwerbsbezogener Weiterbildung und vom Widerstand gegen eine Zumutung. In der Zange zwischen bildungsburgerlichen und professionellen Selbst-Verstandlichkeiten, global-okonomisch hergeleiteten Erfordernissen, sich pennanent der Anstrengung neuerlicher Qualifizierung auszusetzen, und immer neuen Beweisen, dass immer mehr potentielle Konkurrenten auf den Arbeitsmarkten sich ihr unterziehen, entsteht den dem Erwerbsleben N ahestehen den eine Bringschuld. Mit nonnativer Kraft und einem Sanktionspotential ausgestattet, das im Bereich offentlich geforderter Veranstaltungen beruflicher Weiterbildung bis an die Verweigerung der Subsistenzsicherung heranreicht, verlangt sie von den einzelnen, gesamtgesellschaftlich produzierte Risiken individuell abzufedern -sehr oft, wie zu zeigen sein wird, ohne Kosten und Aufwand einen angemessenen Nutzen gegenuberzustellen. Es scheint im gesellschaftlichen Diskurs ausgemacht, wie die Aufgaben im Prozess technischer und okonomischer Innovation verteilt sind. Wahrend die Betriebe die neuen technischen Systeme bereitzustellen haben, wo dies ins besondere angesichts der Entwicklung der Konkurrenzsituation auf entgrenzten Markten angezeigt scheint, ist es Sache der Arbeitnehmer, durch berufliche Weiterbildung dafur zu sorgen, dass die neuen Systeme am Arbeitsplatz genutzt und in immer weiter der spezifischen betrieblichen Situation angepasster, optimierter Weise eingesetzt werden konnen. Man kann wohl annehmen, dass es sich hierbei um einen exemplarischen gesamtgesellschaftlichen Konsens handelt, der in seiner Eindeutigkeit und Widerspruchsfreiheit seinesgleichen sucht."