ISBN-13: 9783656837343 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Annette von Droste-Hulshoffs Novelle "Die Judenbuche" erschien im Jahre 1842. Im Zentrum dieser Erzahlung steht Friedrich Mergels Lebensgeschichte. Der Protagonist wachst in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in einem abgelegenen Dorf im "gebirgichten Westphalen" auf. Aus diesem Grund steht Friedrichs Entwicklung vom scheuen, zuruckgezogenen Kind zum prahlerischen und kriminellen Erwachsenen im Mittelpunkt der Novelle. Friedrich erschlagt den Juden Aaron und begeht 28 Jahre nach der Tat aus Reue Selbstmord. Deshalb erscheint es nahe liegend, dass in der Forschung vor allem die Auswirkungen von Herkunft, Elternhaus, dorflichem Umfeld und der umgebenden Gesellschaft auf Friedrichs Werdegang untersucht worden sind. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass den Frauenfiguren in der "Judenbuche" nur wenig Beachtung geschenkt worden ist. Dennoch tragt vor allem die Haltung der Mutter, Margret Mergel, im Wesentlichen zur Gesetzlosigkeit ihres Sohnes bei. Denn sie vermittelt ihm die Vorurteile des Dorfes. Jedoch ist die geringfugige Beschaftigung mit den Frauenfiguren in der Forschung auch primar darauf zuruckzufuhren, dass selbst Margret nur eine Nebenrolle einnimmt und die anderen in der Novelle auftretenden Frauenfiguren meist nur in einer Passage erwahnt werden. Dennoch ist die Rolle der Frauen in der "Judenbuche" nicht zu unterschatzen. Beispielsweise betrachtet Heselhaus diese Novelle als "(...) Sozialstudie, in der die Situation der Frauen in den Dorfern in ziemlicher Deutlichkeit aufgezeigt wird." Im Rahmen dieser Arbeit wird die Untersuchung der Frauenfiguren, vor allem Margret Mergel, im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang spielt auch das Frauenbild in Drostes Zeit eine bedeutende Rolle und es wird zu klaren sein, inwiefern die Autorin eine Sozialkritik auert.