ISBN-13: 9783656316596 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 1,0, Universitat Vechta; fruher Hochschule Vechta (Institut fur Geistes- und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Burstenbinder ubte eine handwerkliche Tatigkeit aus und gehorte als handelnder Handwerker meist den Hausierern an. Mit der Entstehung einer industriellen Produktion und moderner kapitalistischer Marktverhaltnisse verschwand der Beruf und gilt heute als ausgestorben. Der Begriff des Burstenbinders ist nicht nur eine Berufsbezeichnung, sondern ein Kompositum, das durch die Zusammenfuhrung des Produktes und der Tatigkeit das Handwerkliche betont. Sollte Theodor Fontane diesen Geburtsnamen der Hauptfigur in seinem Roman "Frau Jenny Treibel" zufallig gewahlt haben? Und wie ist es zu erklaren, dass die Frau Kommerzienratin ausgerechnet den Namen Jenny tragt, gilt doch die "Spinning Jenny" als Initialzundung der Industriellen Revolution? Ohne Frage hat die Industriealisierung den technischen Fortschritt der modernen Welt vorangetrieben, aber durch die erforderliche Arbeitsteilung auch zu Arbeitslosigkeit und Armut unter den Menschen gefuhrt. Hat Fontane in ihr den Grund fur den Verlust der Menschlichkeit in der Gesellschaft gesehen und seiner Titelheldin darum den symbolischen Namen Jenny gegeben? Mit dem franzosischen Wort nee (dt. geborene) schafft Fontane nicht nur einen gelungenen Kontrast zu "Burstenbinder," er ordnet "seine Jenny" gleichzeitig einer Gesellschaftsschicht zu, die in dieser Zeit kritisch betrachtet wurde - der Bourgeoisie. Jenny Treibel ist "Ein Musterstuck von einer Bourgeoise," so die zentrale Aussage von Willibald Schmidt. Wie stand Fontane zur Bourgeoisie und wie stellt er sie dar? Diese Hausarbeit soll aufzeigen, wie es Fontane gelingt, das bourgeoisehafte an der Hauptfigur der Jenny Treibel herauszuarbeiten.