ISBN-13: 9783050040073 / Niemiecki / Twarda / 2004 / 315 str.
An Biographien und am Schreibverhalten von Autoren zwischen der Mitte des 18. und der Mitte des 20. Jahrhunderts, der, klassischen' Epoche des auf sich gestellten "freien Schriftstellers," sind wiederkehrende Verhaltensmuster zu beobachten. Auf Regularien, denen auch die betonte Individualitat unterworfen bleibt, lenkt der Band den Blick, vielfach in Auseinandersetzung mit der Feldtheorie Bourdieus. Die Studien nehmen die Affinitat zwischen dem freien Kunstler und dem freien Unternehmer ernst. Sie analysieren den Hang zu aristokratischer Selbsteinschatzung, der haufig zum Ausloser einer nicht selten umfassenden Zeit- und Gesellschaftskritik wird, beschreiben die einsamkeitsgenerierende Exterritorialitat, die in Umbruchsituationen umgekehrt die Macht des Wortes auch im Schulterschlu mit der neuen Macht erprobt, die Sehnsucht des Einzelgangers, einmal auch die Stimme Vieler, womoglich eines ganzen Volkes zu sein. Und thematisieren folglich auch eine mogliche extreme Folge: das Exil. Sichtbar wird eine permanente Dialektik zwischen poesie pure und litterature engagee. Diese Dialektik und nicht etwa Fixierungen in der einen oder anderen Richtung sind der Epoche des "freien Schriftstellers" eigentumlich. Zugleich reflektieren die Studien das intensivierte Bewutsein, da gegenwartig eine Hegemonie der gelesenen oder unbegleitet vorgetragenen Literatur abgelost wird von einer Vielfalt literarisch-audiovisueller Darstellungsformen.