ISBN-13: 9783484366084 / Angielski / Twarda / 2006 / 317 str.
ISBN-13: 9783484366084 / Angielski / Twarda / 2006 / 317 str.
Mit dem Begriff Festbeschreibung wird ein breites Spektrum von Phanotypen zusammengefasst (Neue Zeitung, lateinisches Epos, Pritschmeisterdichtung, Anthologie diverser Textsorten, illustriertes Diarium), deren gemeinsame Funktion die Vermittlung des hofischen Festes unter zeremoniellen Gesichtspunkten ist. Die Studie zeigt, dass die Topik der Festbeschreibung- im Gegensatz zur Uberwaltigung der Sinne im Fest- auf eine deutliche Reduktion der sinnlichen Komplexitat zielt und allein zeremoniell bedeutsame Zeichen, Handlungen und Namen in den Blick nimmt. Die Funktion der Festbeschreibung wird im Kontext der Wirkungsasthetik des Zeremoniells bestimmt, die sich anhand der Zeremoniellwissenschaft des fruhen 18. Jahrhunderts rekonstruieren lasst. Die Untersuchung der Paratexte fokussiert das aporetische rhetorische Selbstverstandnis der Textsorte zwischen den Stilanspruchen von Casualrhetorik und Historiographie. Nach einer uberblicksartigen Darstellung von Topik und Disposition der Festbeschreibung, die neben dem Text auch Typographie und Illustrationen berucksichtigt, konzentriert sich die Studie auf die Konstituierungsphase der Textsorte im 16. Jahrhundert und ihre topische Revision im spaten 18. Jahrhundert: Am Beispiel der Munchener Furstenhochzeit von 1568 und der Berliner Doppelhochzeit von 1793 werden exemplarisch vier Beschreibungen analysiert, die auf unterschiedliche Weisen das Fest als Utopie entwerfen. Das umfangreiche, kommentierte Verzeichnis der Hochzeitsbeschreibungen im Anhang erschliet detailliert auch die Ausstattung der Drucke.