ISBN-13: 9783640610167 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 76 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,6, Universitat zu Koln (Institut fur deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Streben fuhrt die Tat mit sich, Handlungen implizieren Folgen. Goethe selbst nannte eine dieser Folgen Sorge ("Handeln ist] mit Sorge unlosbar verbunden" ). Konsequenterweise muss an dieser Stelle, spricht man uber Faust, noch die Schuld erwahnt werden. Das faustische Streben wurde sowohl als Merkmal seines Genies, Ubermenschentums und prometheischen Wesens, als auch seiner Torheit und seines allzu menschlichen Charakters beschrieben. Es ist nicht verwunderlich, dass aus diesem Grund auch seine aus seinem Streben nach Tatigkeit resultierenden Verbrechen unterschiedlich bewertet wurden. Fausts Strebensausrichtung impliziert zwar unbestreitbare Fehlhandlungen, die Bildung eines Werturteils der Zuschauer, der Leser und Interpreten bleibt jedoch, vor allem aufgrund des vorangestellten Prologs, unvermindert problematisch. Der erste Teil dieser Arbeit illustriert anhand einer exemplarischen Ubersicht verschiedener Interpretationsrichtungen das faustische Streben, die Veranderungen dessen und seine Folgen. Diese Darstellung bemuht sich, unter anderem mittels der Veranschaulichung der christlichen Einstellung zum Erkenntnisdrang wider die von Gott gesetzten Grenzen und der Merkmale des faustischen Hochmuts, darum die Schwierigkeit der Bewertung von Fausts Handlungen aufzuzeigen. Bedeutsam fur ein Urteil des faustischen Strebens ist vor allem seine Haltung zu den begangenen Verbrechen. Insbesondere die ihn im fortgeschrittenen Alter aufsuchenden allegorischen Gestalten der Schuld und der Sorge geben Hinweise darauf, ob oder in welchem Mae Faust sein Leben auf dem Pfad der Magie bereut und seiner Fehler einsichtig wird. Es gilt die Frage zu beantworten, warum die Sorge erst zu diesem spaten Zeitpunkt seines Lebens an ihn herantrit