ISBN-13: 9783656331155 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 38 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universitat Erfurt (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Fiktion und Mogliche Welten, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Einsetzen des Denkens trat der Homo Sapiens seinen Siegeszug an. Er machte sich die Welt untertan, bemerkte jedoch schnell seine eigenen Grenzen. Mit der geistigen Erleuchtung wurde man sich nicht nur der Dunkelheit des eigenen Todes gewahr, sondern der generellen Fragwurdigkeit des eigenen Seins. Die scheinbare Konstante 'Realitat' erwies sich als fragile Konstruktion der eigenen Wahrnehmung, die sich nicht nur immer wieder neu im Laufe der Menschheitsgeschichte veranderte, sondern auch innerhalb eines jeden selbst Veranderungen unterworfen ist. Wie kann man sich des eigenen Ichs sicher sein, wenn das eigene Bewusstsein ein immaterielles, nicht greifbares Nichts ist?2 Fur Fred Stiller, dem Helden in Rainer Werner Fassbinders Science-Fiction-Film Welt am Draht (1973), stellt sich jene Frage anfangs nicht. Fur ihn ergibt seine Welt eine stimmige Einheit. Doch dieses Konstrukt zerbricht schlielich und damit auch Stiller. Er erkennt den Schein des Seins und wird zum "Welten Wanderer"3. ...] 2 "Die alten] Inder und ...] Griechen billigten dem Individuum keine wahre Realitat zu." (Giorgio Colli: Nach Nietzsche. FfM: Europaische Verlagsanstalt 1980 (= Europaische Bibliothek 4), S. 108) So unterschied man im antiken Griechenland zwischen 'zoe' (dem Leben allgemein, das alle Lebewesen auszeichnet) sowie 'bios' (Art und Weise des Lebens, z.B. das politische Leben). (Vgl. Giorgio Agamben: Homo sacer. Die souverane Macht und das nackte Leben. FfM: Suhrkamp 2002 (= Erbschaft unserer Zeit. Vortrage uber den Wissensstand der Epoche 16), S. 11, 18, 77). 3 Hans J. Wulff: Welten Wanderer Welten. Mogliche Welten im Kino. www.derwulff.de/files/2-130.pdf (10.3.2011).