ISBN-13: 9783656048077 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
ISBN-13: 9783656048077 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Technische Universitat Chemnitz (Institut fur Germanistik und Kommunikation), Sprache: Deutsch, Abstract: "Ist uns auch der Wunsch, Menschen zu essen, zutiefst fremd, so gilt nicht das gleiche vom Wunsch, zu toten. Nicht jeder von uns empfindet ihn; aber wer wurde es wagen, anzunehmen, da er in der Menge nicht vorhanden ist, ebenso wirklich, wenn nicht sogar ebenso unerbittlich wie der Sexualhunger? Die Haufigkeit unnutzer Massenmorde in der Geschichte verdeutlicht die Tatsache, da in jedem Menschen ein potentieller Morder lebt." (George Bataille, Erotik. S. 71) Oder, anders ausgedruckt: in jedem Menschen lauert eine hungrige, unbezwingbare Bestie, die Toten und sexuelles Handeln gleichermaen zur Befriedigung benotigt. Was George Bataille in diesem Zitat proklamiert, erscheint zunachst schockierend und unwirklich, sind wir doch meist geneigt, alles nicht Schone - in diesem Fall sogar das Bose - in uns abzustreiten. Objekte des Ekels, Obszonitat und Gewalt erwecken Abscheu, Scham und Furcht, aber auch eine unleugbare Neugier. Am deutlichsten wird diese Ambivalenz im Kontext der Sexualitat, mehr noch, wenn man versucht, eine Beziehung zwischen Sexualitat und einer Asthetik des Hasslichen herzustellen. Asthetik und Hasslichkeit bilden im Sprachgebrauch per se einen Widerspruch, den die Literatur aufzubrechen wei. Asthetik ist hier nicht gleichzusetzen mit Schonheit, sondern im genannten Kontext mit Sinnlichkeit. Sowohl der Marquise de Sade als auch Anne-Sophie Brasme, Schriftsteller, zwischen deren Werken mehr als zweihundert Jahre liegen, zeigen in ihren Romanen "Die 120 Tage von Sodom" und "Karneval der Monster" die wahre Natur des Menschen, von der er sich mit aller Macht zu entfernen versucht. Auch hinter einer oftmals glatten, bekommlichen Oberflache schlummert ein monstroses Geschopf, unterdruckt durch Moral, Religion, gesellschaftliche