ISBN-13: 9783640477074 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 128 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Padagogik - Heilpadagogik, Sonderpadagogik, Note: 2,3, Universitat zu Koln (Seminar fue Hor-und Sprachgeschadigtenpadagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Erwerb des Lesens bei gehorlosen Kindern erscheint sehr ratselhaft. Wahrend den meisten gehorlosen Kindern das Lesenlernen relativ schwerfallt, erreichen einige gehorlose Kinder scheinbar muhelos ein altersgemasses Leseniveau. So berichtet die gehorlose Autorin Dorothea Bohme in ihrer Lesebiographie, wie sie bereits ein Jahr vor ihrer Einschulung lesen lernte, indem sie sich in den Klassenraum der Schulanfanger schlich und den Unterricht von der hintersten Bank aus verfolgte (Bohme 2003). Da das Lesen gerade fur Gehorlose u.a. von zentraler Bedeutung zur Kompensation der durch ihre Horbehinderung bedingten Sprachbarrieren ist, soll hier versucht werden zu ergrunden, warum einige gehorlose Kinder so leicht lesen lernen, wahrend ihre Klassenkameraden trotz grosser Anstrengungen scheitern. Vermutlich haben gehorlose Kinder ein viel grosseres Potential das Lesen zu erlernen als bisher angenommen wurde. Aber wie erlernen gehorlose Kinder uberhaupt das Lesen ohne Lautsprache und wie kann davon ausgehend das Lesen angebahnt werden? Zur Beantwortung dieser Fragen werden im ersten Teil der Arbeit zunachst die Grunde fur Lernschwierigkeiten beschrieben und analysiert. Nach einer Betrachtung der Unterschiede horender und gehorloser Kinder wird untersucht, welche Hilfen sich eignen, um den Kindern zur jeweils hoheren Leseentwicklungsstufe zu verhelfen. Ausserdem wird im zweiten Teil der Arbeit die Eignung der - ausgehend von den Entwicklungsmodellen der Schriftsprache - entwickelten didaktischen Konzepte zum Lesenlernen vor allem hinsichtlich der spezifischen Lernvoraussetzungen gehorloser Schuler untersucht. Dabei soll vor allem auf die Kontroversen zwischen Fibelanhangern und -gegnern und den Anhangern von oralen und biling"