ISBN-13: 9783668138841 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 42 str.
Akademische Arbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, Note: 2, Hochschule Esslingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Man geht heute davon aus, dass nicht die gesamte Borderline-Storung, sondern nur ihre zwei wesentlichen Faktoren vererbt werden: die impulsive Aggression und die affektive Instabilitat. Eine besondere Verletzbarkeit (-Vulnerabilitat-) gegenuber der Entwicklung einer Borderline-Storung ergibt sich, wenn beide Faktoren einem Individuum gleichzeitig weitergegeben werden. Man spricht dann von einer genetisch bedingten Anfalligkeit fur eine Storung in der Regulation von Impulsen und Emotionen, im Gegensatz zu der Anfalligkeit, die durch fruhe Traumatisierungen entstehen kann. Unter sozialwissenschaftlichen Erklarungsansatzen verstehe ich jene, die strukturelle Gegebenheiten mit individuellen Entwicklungen in Einklang bringen und umfassend die Umstande innerhalb des nahen Umfelds berucksichtigen. Solche Umstande konnen traumatische Erfahrungen beinhalten. Im Jahr 1951 erstellte Bowlby im Auftrag der World Health Organisation eine Monographie, wonach -eine langere Deprivation von mutterlicher Zuwendung in fruher Kindheit ernste und weitreichende Folgen fur die Personlichkeitsentwicklung und damit fur das ganze Leben eines Menschen haben kann.- Dies war der Beginn einer umfassenden Erforschung der Auswirkungen von Kindheitserfahrungen auf die weitere Entwicklung der Personlichkeit. Heute werden schwere und traumatische Erfahrungen, wie z.B. Vernachlassigung, Misshandlung und Missbrauch, als Indikatoren fur ein besonderes Risiko, an seelischen, korperlichen oder psychosomatischen Storungen zu erkranken, angesehen. Der Zusammenhang zwischen dem Borderline- Syndrom und den Forschungsergebnissen besteht darin, dass bei uberdurchschnittlich vielen Borderlinern solche traumatischen Kindheitserlebnisse festgestellt wurden. Die Traumaforschung stellt das bisherige Borderline- Konzept deshalb in Frage und vertritt den Ansatz, dass es sich