ISBN-13: 9783110233896 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 296 str.
Das Buch analysiert die Entscheidung deutscher und italienischer Spitzenpolitiker, nach 1945 auf nationale Souveranitatsrechte zu verzichten, um die Integration Europas voranzutreiben, in Abhangigkeit vom erfahrungsgesattigten Epochenbewusstsein der Zeit. Im Zentrum stehen die Um-1880-Geborenen, jene Alterskohorten, die das gesamte "Katastrophenzeitalter" des 20. Jahrhunderts bewusst erlebten, mageblich durch die Faschismuserfahrung in beiden Landern gepragt waren und nach 1945 den Prozess der europaischen Einigung vorantrieben. Vielfach mit dem Nationalstaat als scheinbar unterhintergehbaren Rahmen politischer Ordnung sozialisiert, waren sie es, die nach 1945 die europaische Integration einleiteten, die den Nationalstaat als Kategorie politischer Ordnung erodieren lie. Der Band kombiniert biographie- und generationengeschichtliche Langsschnittanalysen mit mentalitatsgeschichtlichen Querschnitten, um das Handeln politischer Akteure aus historischem Bewusstsein in beiden Landern zu rekonstruieren. Die aus den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts resultierenden individuellen und kollektiven Lernprozesse werden dabei ebenso sichtbar wie kultur- und erfahrungsgeschichtliche Konvergenzen und Divergenzen im deutsch-italienischen Verhaltnis.