ISBN-13: 9783110314281 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 498 str.
Mit Beginn der Moderne wird Gegenwartsdichtung von einer akademischen Disziplin beobachtet. Umgekehrt stehen Autoren in Bezug zur Fachwissenschaft, die das Wissen uber deutsche Literatur ordnet und erweitert. Vorliegende Studie erortert diesen Bezug erstmals systematisch, indem die Disziplin als Bildungsbegriff verstanden wird. Die jeweilige philologische Disziplin - die von einer transhistorischen und -kulturellen Auffassung des Philologischen als Textumgangsform zu unterscheiden ist - zeigt sich in ihrer bildungsgeschichtlichen, zugleich auch in ihrer produktionsasthetischen Bedeutung fur die Dichtung. Wie lasst sich das philologische Interesse der Poesie als disziplinar konditioniert beschreiben? Fur diese Frage werden einzelne Autorschaften und ihre Werke exemplarisch untersucht. An Arno Holz' Dafnis, Thomas Manns Lotte in Weimar, Ernst Stadlers Der Aufbruch, Hermann Brochs Der Tod des Vergil, Albrecht Schaeffers Parzival und Rudolf Borchardts Der Durant wird diskutiert, auf welche Weise moderne Dichtung am Wissensdiskurs der Germanistik partizipiert und sich zu seinen epistemologischen Grundsatzen verhalt, um bestenfalls sowohl affirmativ als auch kritisch ihre Problemstellung von ihm aus zu gewinnen.