ISBN-13: 9783640843411 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.
ISBN-13: 9783640843411 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Friedrich-Schiller-Universitat Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir halten es fur das beste Drama, das jemals in deutscher Sprache geschrieben worden ist. Tolstoi mit eingerechnet " (Marx, 1998, S. 47), ausserten Arno Holz und Johannes Schlaf in einem Kommentar am 7. Juni 1889 an Hauptmann. Ein solches Urteil zweier Schriftsteller, das auch einen Lew Tolstoi in den Schatten stellt, kommt sicherlich nicht unbegrundet zu Stande. Es lasst die Genialitat von Gerhart Hauptmanns sozialem Drama Vor Sonnenaufgang," mit dem sich diese Arbeit befasst, bereits erahnen. Die Hauptmann'schen Fruhwerke zahlen zu den wenigen naturalistisch gepragten Texten, die heute nicht in Vergessenheit geraten sind, was in diesem Falle wohl unter anderem auch an der Gattung des Dramas liegen durfte. Dramen entsprachen gegen Ende des 19. Jahrhunderts eher dem Zeitgeist als beispielsweise die Romane eines Max Kretzers. Bereits die Urauffuhrung von Vor Sonnenaufgang" am 20. Oktober 1889 durch den Verein Freie Buhne" fuhrte zu einem deutschen Theaterskandal. Heinz Dieter Tschortner schreibt in diesem Zusammenhang von einer ...] dramatischen Theaterschlacht ...]" (Tschortner, 1986, S. 13) in der sich ...] Begeisterung und Ablehnung entluden ...]" (ebd. S. 13). Ebenso kontrastreich wie die Meinungen damals, zeigen sich die unzahligen Interpretationen, die inzwischen uber Hauptmanns erstes Drama erschienen sind. Einige Autoren sehen darin das Vorbild aller spateren Werke des Naturalismus, fur andere, wie zum Beispiel Karl S. Guthke, wiederum stellt es - in Opposition dazu - eher Hauptmanns Ablehnung der Literaturepoche dar (Vgl. Guthke, 1961, S. 60). Kernthema der meisten Betrachtungen ist der Sozialreformer Alfred Loth, seine Lebensgeschichte und Ideale. Um diesem klassischen" Thema zu entrinnen, soll im Folgenden die Frage erortert werden, inwieweit sich Helene Krause als typisch naturalistisches Individuum be"