Ursula Raddatz wurde in der alten Römerstadt Trier geboren und ist vielleicht aus diesem Grund so «geschichtsbesessen». Seit langer Zeit wohnt sie nun im Norden von Schleswig-Holstein und die Landschaft Angeln und deren Geschichte schlug sie in ihren Bann. Dort, in Kappeln und im Angeliter Land, sind auch ihre historischen Romane angesiedelt, die mit dem ersten Band «Die Herrin von Gut Roest» im Jahre 1600 beginnen. Früh kam Ursula Raddatz zum Lesen, spät zum Schreiben. Als freie Journalistin berichtete sie zum ersten Mal in der Regionalzeitung über Kappelns Geschichte. Später hatte sie endlich Zeit, ihre vielen Ideen zu Papier zu bringen. Kurzgeschichten «Alltagskram» waren der Anfang und mit dem Roman «Mauer aus Eis» über Demenz, schrieb sie sich die Trauer um ihre Mutter von der Seele. Dann ebnete sie Ida «Der Herrin von Gut Roest» den Weg, ihr atemberaubendes Leben zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, den Menschen von heute nahezubringen. Ihr folgte mit «Das Vermächtnis des Hans Adolph von Rumohr», ein weiterer historischer Roman, der vom Bau der Kirche zu Kappeln erzählt. Das nächste Buch «Bis ein neuer Morgen tagt...», handelt vom Schleswig-Holstein-Lied, der deutsch-dänischen Auseinandersetzungen Thema und die Rolle der Frau in der Biedermeierzeit.Der anschließende Roman «Eine fremde Stadt», verfolgt den Weg einer jungen Berlinerin, die in Kappeln eintrifft, als es im März 1870 gerade erst von Preußen die Stadtrechte bekam.Die Fortsetzung dieses Buches ist der vorliegende Roman, der direkt dort weitergeht, wo der Vorige endet, mit dem unerklärlichen Verschwinden der Tochter Wilhelmine. Historisches in Romanform zu bringen, einmal nicht aus der Sicht der Männer berichtet, nicht mit trockenen Daten gespickt und auch nicht voll von blutigem Schlachtengetümmel, das ist Ursula Raddatz wichtig. Frauen dürfen und sollen in ihren Büchern zu Wort kommen, egal ob sie Gutsherrin sind oder Leibeigene, eine junge Witwe, eine Großstadtpflanze aus Berlin oder ein junge Frau im Hin und Her der Jahrhundertwende.