ISBN-13: 9783518282588 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 910 str.
ISBN-13: 9783518282588 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 910 str.
»Sein Buch ist nicht nur die Beschreibung eines Phänomens, es ist das Phänomen selbst.« Wolf Lepenies Frankfurter Allgemeine Zeitung 19830329
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Einleitung 17
ERSTER TEIL:
GESELLSCHAFTLICHE KRITIK
DES GESCHMACKSURTEILS
1. Bildungsadel.- Titel und Legitimitätsnachweis 31
Titel 39
- Die Wirkung des Titels 47
- Die ästhetische Einstellung 57
- Reiner und "barbarischer" Geschmack 60
- "Populäre Ästhetik" 64
- Ästhetische Distanzierung 68
- Eine anti-kantianische "Ästhetik" 81
- Ethik, Ästhetik und Ästhetizismus 85
- Neutralisierung und das Universum der Möglichkeiten 94
- Die Distanz zur Notwendigkeit 100
- Der ästhetische Sinn als Sinn für die Distinktion 104
Legitimitätsnachweis 115
- Stil und Erwerbsstil 120
- Der "Gelehrte" und der "Mann von Welt" 125
- Erfahrung und Wissen 134
- Die angestammte Welt 136
- Geerbtes und erworbenes Kapital 143
- Die zwei Märkte 150
- Faktoren und Kräfte 461
ZWEITER TEIL:
DIE ÖKONOMIE DER PRAXISFORMEN
2. Der Sozialraum und seine Transformationen 171
Klassenlage und soziale Konditionierungen 174
- Variablen und Variablensysteme 176
- Die konstruierte Klasse 182
- Soziale Klasse und Laufbahnklasse 187
- Kapital und Markt 193
Ein dreidimensionaler Raum 195
Die Umstellungsstrategien 210
- Einstufung, Abstufung, Umstufung 221
- Umstellungsstrategien und morphologische
Veränderungen 227
- Zeit um zu begreifen 237
- Eine geprellte Generation 241
- Der Kampf gegen die Deklassierung 248
- Die Wandlungsprozesse im Bildungssystem 255
- Die Konkurrenzkämpfe und die Verschiebung der
Struktur 261
3. Der Habitus und der Raum der Lebensstile 277
Die Homologie der Räume 286
- Form und Substanz 288
- Drei Arten des Sich-Unterscheidens 298
- Ungezwungen oder unverfroren? 311
- Das Sichtbare und das Unsichtbare 322
Die Gesamtbereiche der stilistischen Möglichkeiten 332
4. Die Dynamik der Felder 355
Das Zusammenspiel von Güterproduktion und
Geschmacksproduktion 362
- Die Wirkung der Homologien 367
- Wahlverwandtschaften 373
Die symbolischen Auseinandersetzungen 378
DRITTER TEIL:
KLASSENGESCHMACK UND LEBENSSTIL
5. Der Sinn für Distinktion 405
Aneignungsweisen von Kunst 416
Die Varianten des herrschenden Geschmacks 442
Der zeitliche Einschnitt 462
Temporelle und spirituelle Größen 497
6. Bildungsbeflissenheit 500
Kennen und Anerkennen 503
Der Autodidakt und die Schule 513
Die Linie und der Hang 519
Die Varianten des kleinbürgerlichen Geschmacks 531
Das absteigende Kleinbürgertum 541
Das exekutive Kleinbürgertum 549
Das neue Kleinbürgertum 561
Von der Pflicht zur Pflicht zum Genuß 573
7. Die Entscheidung für das Notwendige 585
Der Geschmack am Notwendigen und das Konformitäts-
Prinzip 587
Herrschaftseffekte 601
8. Politik und Bildung 620
Zensus und Zensur 624
Statuskompetenz und Statusinkompetenz 632
Das Recht auf Meinungsäußerung 642
Die persönliche Meinung 648
Produktionsweisen von Meinung 654
Sinnverlust und Sinnentstellung 669
Moralische und politische Ordnung 678
Klassenhabitus und politische Meinung 686
Meinungsangebot und Meinungsnachfrage 690
Der politische Raum 707
Der spezifische Laufbahneffekt 707
Politische Sprache 719
Schluß: Klassen und Klassifizierungen 727
Inkorporierte soziale Strukturen 729
Begriffsloses Erkennen 734
Vom Interesse diktierte Zuschreibungen 741
Der Kampf der Klassifikationssysteme 748
Realität der Vorstellung und Vorstellung der Realität 752
Nachschrift: Elemente einer "Vulgärkritik" der "reinen"
Kritiken 756
Der Ekel vor dem "Leichten" 757
"Reflexions- Geschmack" und "Sinnen- Geschmack" 761
Das verleugnete gesellschaftliche Verhältnis 768
Parerga und Paralipomena 773
Die Lust am Lesen 779
Anhang I: Einige Überlegungen zur Methode 784
Der Fragebogen 800
Beobachtungsplan 809
Anhang II: Zusätzliche Quellen 811
Anhang III: Die statistischen Daten. Die Erhebung 821
Anhang IV. Ein Gesellschaftsspiel 842
Glossar 864
Bildnachweise 875
Verzeichnis der Tabellen und Diagramme im Textteil 876
Namen- u
Bourdieu, PierrePierre Bourdieu, am 1. August 1930 in Denguin (Pyrénées Atlantiques) geboren, besuchte dort das Lycée de Pau und wechselte 1948 an das berühmte Lycée Louis-le-Grand nach Paris. Nachdem er die Eliteschule der École Normale Supérieure durchlaufen hatte, folgte eine außergewöhnliche akademische Karriere. Von 1958 bis 1960 war er Assistent an der Faculté des lettres in Algier, wechselte dann nach Paris und Lille und wurde 1964 Professor an der École Pratique des Hautes Études en Sciences Sociales. Im selben Jahr begann er, die Reihe Le sens commun beim Verlag Éditions de Minuit herauszugeben und erhielt einen Lehrauftrag an der Ècole Normale Supérieure. Es folgten Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Princeton und am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Seit 1975 gibt er die Forschungsreihe Actes de la recherche en sciences sociales heraus. 1982 folgte schließlich die Berufung an das Collège de France. 1993 erhielt er die höchste akademische Auszeichnung, die in Frankreich vergeben wird, die Médaille d'or des Centre National de Recherche Scientifique. 1997 wurde ihm der Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen verliehen.In seinen ersten ethnologischen Arbeiten untersuchte Bourdieu die Gesellschaft der Kabylen in Algerien. Die in der empirischen ethnologischen Forschung gemachten Erfahrungen bildeten die Grundlage für seine 1972 vorgelegte Esquisse d'une théorie de la pratique (dt. Entwurf einer Theorie der Praxis, 1979). In seinem wohl bekanntesten Buch La distinction (1979, dt. Die feinen Unterschiede, 1982) analysiert Bourdieu wie Gewohnheiten, Freizeitbeschäftigungen, und Schönheitsideale dazu benutzt werden, das Klassenbewußtsein auszudrücken und zu reproduzieren. An zahlreichen Beispielen zeigt Bourdieu, wie sich Gruppen auf subtile Weise durch die feinen Unterschiede in Konsum und Gestus von der jeweils niedrigeren Klasse abgrenzen. Mit Le sens pratique (dt. Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, 1987) folgte 1980 eine ausführliche Reflexion über die konkreten Bedingungen der Wissenschaft, in der Bourdieu das Verhältnis von Theorie und Praxis neu zu denken versucht. Ziel dieser Analysen ist es, die »Objektivierung zu objektivieren« und einen Fortschritt der Erkenntnis in der Sozialwissenschaft dadurch zu ermöglichen, daß sie ihre praktischen Bedingungen kritisch hinterfragt.Seit dem Beginn der 90er Jahre engagiert sich Bourdieu für eine demokratische Kontrolle ökonomischer Prozesse. 1993 rief er zur Gründung einer »Internationalen der Intellektuellen« auf, deren Ziel darin besteht, das Prestige und die Kompetenz im Kampf gegen Globalisierung und die Macht der Finanzmärkte in die Waagschale zu werfen. Die im selben Jahr gegründete Zeitschrift Liber soll dazu ein unabhängiges Forum bieten. Seine politischen Aktivitäten zielen darauf ab, eine Versammlung der "Sozialstände in Europa" einzuberufen, die den europäischen Einigungsprozeß kontrollieren und begleiten soll.Pierre Bourdieu stirbt am 23. Januar 2002 in Paris.
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