ISBN-13: 9783110287769 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 526 str.
Die Frage nach der Heilshoffnung der nicht an den Messias Jesus glaubenden Juden wird im zeitgenossischen theologischen Diskurs primar mit Verweis auf die paulinischen Aussagen in Rom 9-11 beantwortet, die sich fur den judisch-christlichen Dialog als anschlussfahig erweisen, aber im Neuen Testament isoliert erscheinen. Mit dem lukanischen Doppelwerk liegt jedoch ein wichtiger Zeuge aus spaterer Zeit vor, dessen Autor nicht weniger als Paulus um die Frage nach der Zukunft Israels gerungen hat.
Die Monographie stellt das Potential des lukanischen Ansatzes vor, indem sie zunachst auf die Parallelen in der Behandlung der Israel-Thematik bei beiden Autoren aufmerksam macht und alttestamentlich-biblische Traditionen zur Heilshoffnung Israels, die von Paulus und Lukas rezipiert werden, untersucht. Im Hauptteil wird in eingehenden Textanalysen aus verschiedenen Teilen des Doppelwerks gezeigt, dass auch Lukas- in biblischer Tradition, jedoch mit einem anderen theologischen Konzept als Paulus- an einer eschatologischen Hoffnung fur Israel festhalt. Trotz wichtiger Gemeinsamkeiten beider Autoren findet sich bei Lukas ein eigenstandiger Entwurf zum Thema, dessen spezifisches Profil abschlieend herausgestellt wird.