ISBN-13: 9783110515961 / Niemiecki / Twarda / 2017 / 202 str.
Die Untersuchung von Zeitungen wurde in der sprachgeschichtlichen Forschung bisher nur am Rande berucksichtigt. Allerdings erreichten Zeitungen schon im 18. Jahrhundert ein groeres Publikum als jede andere Kommunikationsform. Die "Zeitungssprache" ubte auf die Entwicklung des Deutschen einen nicht zu unterschatzenden Einfluss aus, auch dadurch, dass uberregionale Ausgleichstendenzen durch sie unterstutzt wurden. Jedoch wurden diese Prozesse ebenso wenig systematisch untersucht wie der Sprachgebrauch der sich entwickelnden oder sich neu herausbildenden Rubriken und Pressetextsorten. Die vor allem in bildungsburgerlichen Kreisen herrschende Abneigung gegen den Stil der taglich unter Zeitdruck fur den Moment seriell produzierten Texte fuhrte zur Vernachlassigung der Zeitung als wichtiger sprachhistorischer Quelle und damit zu nicht immer zutreffenden Einschatzungen ihrer sprachlichen Gestaltung. Zudem standen Zeitungen nur auszugsweise in reprasentativen digitalisierten Auswahlkorpora zur Verfugung. Neuerdings exisiteren jedoch gro angelegte Projekte zur Zeitungsdigitalisierung, die als Grundlage fur neue linguistische Untersuchungen dienen konnen. Die Beitrage dieses Tagungsbandes thematisieren die Erstellung digitaler historischer Zeitungskorpora, Merkmale und Entwicklungstendenzen der Sprache der Zeitungen auf verschiedenen Ebenen und auf der Grundlage einzelner Korpora sowie die Bewertung der Zeitungssprache aus zeitgenossischer Sicht.