ISBN-13: 9783656544890 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Gedichte von Gryphius bis Celan, Sprache: Deutsch, Abstract: Noch heute blickt jeder Rheinreisende an der entsprechenden Stelle des Rheins am Loreley-Felsen hinauf und versucht einen Blick auf die blonde Jungfrau zu erhaschen, die dort oben sitzen soll, oder versucht wenigstens die weit entfernte Melodie zu vernehmen, die diese angeblich so verfuhrerisch singen soll. Jeder wei naturlich, dass dies nicht moglich ist, da ja diese Frau, wenn sie denn wirklich gelebt hat, schon lange nicht mehr in der Welt der Lebenden wandeln kann. Der Traum von dieser schonen Gestalt ist aber seit jeher ungebrochen. Wie alt ist das Marchen von der Loreley aber tatsachlich? Man konnte meinen es gehe zuruck auf eine sehr alte deutsche Sage, wenn man das bekannte Gedicht von Heinrich Heine hort, wo die Geschichte der Loreley als "Mahrchen aus alten Zeiten" bezeichnet wird. In der heute als Volkslied bekannten Vertonung von Friedrich Silcher ist es sogar "ein Marchen aus uralten Zeiten" . Das klingt doch stark nach uraltem deutschem Kulturgut. Aber so alt ist die Gestalt der Loreley gar nicht. Heute wird sie zwar als eine Art Volkssage verkauft, was aber viele nicht wissen ist, dass ihr erster Auftritt in einer Ballade von Clemens Brentano stattfand. Diese Ballade und damit ihre Hauptfigur Loreley entstanden also nicht in mittelalterlichen Zeiten, sondern im 19. Jahrhundert. Zudem war die Lore Lay, wie sie anfanglich genannt wird, noch nicht das sirenenahnliche Wesen, das wir heute kennen, sondern eine Burgerliche, die zwar mit einer auergewohnlichen Schonheit ausgestattet war, aber noch keine Manner zur zauberischen Gesang in den Tod lockte. Nach dem ersten Auftreten der Figur wurde aus der schonen Frau ein vielschichtiger Charakter, deren Personlichkeit durch Wesen wie antike Nymphen, Sirenen und Nixen beei