ISBN-13: 9783638665759 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 64 str.
ISBN-13: 9783638665759 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 64 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universitat Dresden (Institut fur Germanistik), Veranstaltung: Protestkulturen im Nachkriegsdeutschland 1968-1989, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die in Deutschland schon traditionell anmutende Auffassung einer Divergenzideologie von Geist und Macht hatte vor allem in den funfziger Jahren der Bundesrepublik Deutschland erneuten Aufschwung gefunden. So loste die in ihrem Umfang bis heute unikale Teilnahme des Autors und Grafikers Gunter Grass am politischen Alltag in den sechziger Jahren ein sehr starkes Echo aus, da dies dem gewohnten Bild des deutschen Schriftstellers vollig zu widersprechen schien. Die Uberwindung solcher Bedenken fuhrten bei Grass zu einem dezidiert sozialdemokratischen Politikverstandnis, dessen Ursachen und besondere Konturen in der vorliegenden Arbeit nachgezeichnet werden. Grass provozierte mit seiner bewussten politischen Stellungnahme eine Unterstutzung seines Engagements und forderte damit zugleich die Aufhebung des alten Geist-Macht-Gegensatzes. Diese neuartige und kontroverse Auffassung wird anhand ausgewahlter Schriften des Autors fokussiert. Da jedoch eine grundlegende Abhandlung seiner theoretisch-politischen Konzeption fehlt, war hierbei der Ruckgriff auf die einzelnen Reden, die im Rahmen aktueller Bezuge entstanden, erforderlich. Dem vorangestellt sind jedoch auch die Ursachen der auch von Grass selbst formulierten Schwierigkeiten eines Schriftstellers bei der politischen Positionsfestlegung, ein elitares Zogern, dass aus einer Haltung hervorgeht, die die Poesie als "rein" und die Politik als "schmutzig" begreift und so den Literaten losgelost von jeglicher Bindung dieser Art sieht.